Die kleine Anna strahlt. An ihren Füßen leuchten zwei funkelnagelneue, rote Schuhe, die sie anprobieren darf. Was die 6jährige nicht weiß: Der Schuh am linken Fuß passt perfekt und hat 12 mm Spielraum, der Schuh am rechten aber ist 6 mm kürzer als ihr Fuß. Stolz stapft sie durch den Testparcours und gibt danach bereitwillig Auskunft: Die Schuhe gefallen ihr sehr gut und ihrer Meinung nach passen sie perfekt.
Die Idee für die „Schuhteststraße“ entstand bei Kinderfußmesstagen, die wir regelmäßig mit Krankenkassen veranstalten: Dabei haben Eltern die Möglichkeit, die Passform der Kinderschuhe von uns untersuchen zu lassen. Immer wieder stellten wir erstaunt fest, dass einige Kinder vier und fünf Größen zu kurze Schuhe trugen. Um in diese Schühchen überhaupt reinzukommen, müssen sie ihre kleinen Füße wie Fäuste zusammenballen. Und jedes Mal, wenn wir die Kinder fragen, wie die Schuhe passen, erhalten wir dieselbe Antwort: „Das sind meine Lieblingsschuhe, die passen mir perfekt!“
So wie Anna geht es einem Großteil unserer jungen Testkandidaten: Kinder spüren nicht, dass ihre Schuhe längst zu kurz sind. Deshalb sollte die Passform von Kinderschuhen regelmäßig kontrolliert werden.
Meine Tipps:
1. Papp-Schablone
Beide Füße auf einen Karton stellen, Umriss nachzeichnen, an der längsten Zehe 12-17 mm dazufügen und 2-Finger breiten Streifen ausschneiden. Streifen in den Schuh stecken und überprüfen, ob er flachliegt (Schuh passt) oder sich aufbiegt (Schuh ist zu kurz).
Streifen passt: Schuh passt
Streifen biegt sich auf: Schuh zu kurz
2. Fuß- und Schuhmessgerät plus12
Ein handliches Messgerät für Eltern, um die Füße und die Innenlänge der Schuhe zu messen. Praktisch: Beim Füßemessen wird automatisch ein Spielraum von 12 mm dazugerechnet.
Fuß messen Innenlänge Schuh messen
3. Fuß auf die Einlagesohle stellen
Bei etwa der Hälfte aller Kinderschuhe kann man die Einlagesohle aus dem Schuh nehmen und so testen, ob die Schuhe passen.
Aber Achtung:
- Überprüfen Sie zuerst, ob die Einlagesohle dieselbe Länge wie der Schuh hat. Bei manchen Modellen rollt sie sich in der Schuhspitze auf, bei anderen lässt sie sich im Schuh hin und her schieben. Nur Einlagesohlen, die der Innenlänge des Schuhes entsprechen, können für einen Passformtest verwendet werden.
- Ein häufiger Fehler: Beim Überprüfen, ob vor der längsten Zehe noch mindestens 12 mm Spielraum sind, wird der Fuß fast immer bis an den hinteren Rand der Einlagesohle gestellt. Im Schuh steht der Fuß aber mindestens 1 cm vor dem hinteren Rand.
Profis stellen den Fuß ca.1 cm vor den hinteren Rand der Einlagesohle,
um die Passform der Schuhe zu überprüfen
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