Schaffen Sie mit Vorlesen Augenblicke aktiver Ruhe
Lassen Sie das (tägliche) Vorlesen zu einem Ritual werden, an das sich Ihr Kind gewöhnt:
z.B. durch Festsetzen eines bestimmten “Termines”, wann vorgelesen wird. Oder durch eine bestimmte Geste, das Setzen eines Zeichens oder das Sagen eines „Zauberwortes“.
Haben Sie Mut, eine Geschichte vorzulesen
Was seltsam klingen mag, ist ein nicht zu unterschätzender (meist unbewusster) Faktor: Vorlesen kann Konkurrenz mit dem „perfekten“ Fernsehen, den „perfekten“ Computerspielen suggerieren. Seien Sie sicher: Ist es nicht und kann es niemals sein! Denn was Sie zu erzählen haben, ist etwas, was Sie „von sich geben“, also eine emotionale, persönliche Sache, die Sie mit Ihrem Kind teilen – Fernsehen und Computerspiele hingegen sind eine kalte, fremde, unpersönliche Welt.
Die Kraft der Fantasie
Ergänzen Sie die (ganz bewusst) fehlenden Bilder durch Ihre eigenen Bilder, durch Ihre Fantasie – das gibt eine wunderbare Möglichkeit, die Geschichte zu erweitern!
Machen Sie die Geschichte zu Ihrer eigenen
Eine Geschichte gut vorzulesen hat nur bedingt etwas mit richtiger Betonung und „schauspielerischem Talent“ zu tun. Es bedeutet primär, sich mit der Geschichte zu identifizieren, machen Sie die Geschichte zu IHRER Geschichte – dann stehen SIE und nicht eine Technik im Vordergrund.
Das Vorlesen selbst sollte zu einer „Geschichte“ gemacht werden
Versuchen Sie mit Hilfe von richtig gewählten Worten, der entsprechenden Körpersprache und der notwendigen Vorbereitung das Vorlesen zu etwas Besonderem zu machen. Dabei ist die “Aufbereitung” besonders wichtig: Zeigen Sie Ihrem Kind „Achtung, jetzt entsteht etwas Besonderes zwischen uns zwei!“
Setzen Sie sich nicht unter Druck, “lustig” oder “weise” oder „gut“ sein zu müssen
Ihr Kind wird die Geschichten lieben, weil Sie von IHNEN kommen, weil es spürt, dass Sie sich Zeit nehmen, Ihren kleinen Zuhörer wirklich ernst nehmen und etwas von sich schenken.
Lassen Sie die Geschichte, die Sie vorgelesen haben, einfach im Raum stehen
Keine Aufbereitung, kein “was hat das bedeutet?” – wenn das Kind etwas nicht verstanden hat, wird es fragen – die Geschichte soll und muss selbstständig wirken. Die Reaktionen kommen sicher… Und Sie verwandeln damit die Geschichte wirklich in ein Geschenk, das man einfach gibt, ohne sich einen Nutzen davon zu erwarten.
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