Jedes Kind – unabhängig von seinem Geschlecht – hat individuelle Charakterzüge, Talente, Bedürfnisse und Vorlieben. Aus neuropsychologischer Sicht weiß man, wie ungemein wichtig es für eine gute Entwicklung ist, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und richtig einzuordnen. Je unvoreingenommener es Eltern gelingt, sich auf ihre Kinder einzulassen, umso besser. Starre Erwartungen, genaue Vorstellungen wie Kinder sein sollten haben zumeist schlechten Einfluss auf die psychischen Entwicklungspotenziale und den Selbstwert der Kinder. Kinder können sich in weiterer Folge nicht frei entfalten.
Daher ist die Geschlechtersensibilität auch ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Grundhaltung in elementaren Bildungseinrichtungen, die sich mit dem Grundsatz, dass jedes Kind in seiner Individualität zu respektieren und durch differenzierte Angebote zu fördern ist, als roter Faden durch alle Bildungsbereiche zieht.
Auch was das Medienangebot betrifft sollte seitens der Eltern eine Auswahl getroffen werden, die nicht die Unterschiede betont, indem sie z.B. speziell auf Mädchen oder Buben zugeschnitten ist, sondern die Auseinandersetzungsprozesse von „weiblich“ und „männlich“ fördert, beide Geschlechter in Inhalt und Form anspricht, an- und aufregt und ihnen vielfältigen Stoff für die Auseinandersetzung mit dem eigen und dem anderen Geschlecht bietet.
Expert(inn)enstimmen
Michaela Kienberger
Kommunikationswissenschafterin, Medienpädagogin und zertifizierte Elternbildnerin.
Geschlechtersensibilität – welche Rolle spielen Medien?
Die Angebote der Unterhaltungsmedien, mögen sie noch so kreativ und fantasievoll sein, sind doch immer ein Spiegel unserer Gesellschaft und beeinflusst von Stereotypen und herrschenden Zuschreibungen. Dem stehen, als ein wesentlicher Teil des Publikums, Kinder gegenüber, die im Laufe ihrer Entwicklung nach sozialen und geschlechtsspezifischen Vorbildern und Rollenmodellen suchen, anhand derer sie ihre Identität entwickeln, erproben und ausformen können.
Susanna Haas
Susanna Haas, Pädagogische Leitung St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung.
Zur St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung zählen derzeit insgesamt 79 Kindergärten und Horte in Wien mit rund 750 MitarbeiterInnen und circa 6.000 Kindern. Ein gelebtes Miteinander, Erziehungspartnerschaft und ein Interesse an den individuellen Lebensentwürfen der Kinder und ihrer Familien zeichnen die pädagogische Arbeit der Stiftung aus. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.kathkids.at sowie unter www.facebook.com/nikolausstiftung.
Das Ziel geschlechtersensibler Kindergartenpädagogik
Ausgangslage aller pädagogische Handlungen und Überlegungen ist ein Gedanke, nämlich: Welche Kompetenzen, Verhaltensmuster und Haltungen brauchen Menschen für zukünftige Aufgaben unserer Gesellschaft, brauchen Kinder im Elementarbereich (also im Kindergarten), um gut gerüstet Chancen und Herausforderungen annehmen zu können?
Natalie Bayer-Chisté
Mag.a Natalie Bayer-Chisté, Leitung Mobile Dienste in der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung
Mag.a Birgit Steinbauer, Psychologin in der St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung
Zur St. Nikolaus-Kindertagesheimstiftung zählen derzeit insgesamt 79 Kindergärten und Horte in Wien mit rund 750 MitarbeiterInnen und circa 6.000 Kindern. Ein gelebtes Miteinander, Erziehungspartnerschaft und ein Interesse an den individuellen Lebensentwürfen der Kinder und ihrer Familien zeichnen die pädagogische Arbeit der Stiftung aus. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.kathkids.at sowie unter www.facebook.com/nikolausstiftung.
Geschlechtssensible Erziehung in den Familien
Jedes Kind – unabhängig von seinem Geschlecht – hat individuelle Charakterzüge, Talente, Bedürfnisse und Vorlieben. Aus neuropsychologischer Sicht weiß man heutzutage wie ungemein wichtig es für eine gute Entwicklung ist, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und richtig einzuordnen. Je unvoreingenommener es Eltern gelingt sich auf ihre Kinder einzulassen, umso besser. Starre Erwartungen, genaue Vorstellungen wie Kinder sein sollten haben zumeist schlechten Einfluss auf die psychischen Entwicklungspotenziale und den Selbstwert der Kinder. Kinder können sich in weiterer Folge nicht frei entfalten.
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