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Buchvorstellung „Grenzfall Zärtlichkeit“

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Der Autor Urs Hofmann (tätig in der Prävention sexueller Ausbeutung in
Freizeiteinrichtungen) geht dieser angstbesetzten Problematik nach.
Ausgangspunkt in die Grundeinstellung, dass Kinder als eigenständige
Persönlichkeiten zu respektieren sind, mit dem Recht auf ihren Körper,

auf ihre sexuelle Integrität.
Die sexuelle Ausbeutung liegt in der bewussten Behandlung des Opfers
als Objekt für die sexuellen Lüste des Täters. Sie bedingt ein
Machtgefälle, während Belästigungen unter Gleichgestellten die Grenzen
ignoriert. Sexuelle Ausbeutung bedeutet: jemand verschafft sich eine
sexuelle Erregung oder Befridigung, ohne dass das Gegenüber dies
bejahen kann. Ungute Gefühle sind ein zuverlässiger Gradmesser für
sexualisierte Situationen, Besonders Kinder reagieren so, auch wenn sie
dies nicht verbalisieren können.

Die Schädigung der sexuellen Ausbeutung liegt nicht primär in der sexuellen Handlung, sondern vielmehr im Beziehungsdilemma zwischen Zuwendung und Ekel, in der Wahrnehmungsverwirrung zwischen Suggestion und eigenem Empfinden und in der Isolation, weil das Kind sich niemandem anvertrauen kann. Zurückbleiben Scham-und Schuldgefühle. Insgesamt erwächst aus diesem Geflecht von Schädigungen zwischen Drohungen und Ekel eine Sprachlosigkeit, die dem Täter Sicherheit gibt. Die Motive zur Ausbeutung sind vielfältig, liegen z.B. im patriarchalischen Denken, in der Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen, in der Reinszenierung eigener Ausbeutung. Die Wege verlaufen meist ähnlich über Fantasien, Opfersuche, Übergriff bis hin zur Abwehr von Schuld- und Schamgefühlen durch Rechtfertigung. Es folgen behutsame Handlungsempfehlungen für direkt und indirekt Betroffene sowie Hinweise auf Präventionsmöglichkeiten. Als Kern einer präventiven Grundhaltung wird das Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes gesehen sein Leben zu meistern sowie im gegenseitigen Respekt. Auch eine altersgerechte Sexualaufklärung bietet Schutz.

Dann entwickelt der Autor das 7-Punkte-Präventions-Programm des
Schweizer Präventionsvereins Limita:
1. Dein Körper gehört dir.
2. Deine Gefühle sind wichtig,
3. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen.
4. Du hast das Recht Nein zu sagen.
5.Es gibt gute und schlechte Geheimnisse.

6.Sprich darüber, such dir Hilfe.
7. Du bist nicht schuld.

Glaubt man Ausbeutungssituationen zu beobachten, heißt es zunächst: durchatmen, hinschauen und zuhören. Abwehr ist dabei ebenso wenig hilfreich wie hektischer Aktionismus. Man verschärft nur das Problem. Gute körperliche Zuwendungen zwischen Kindern und Erwachsenen sind 1. gegenseitig erwünscht, sie sind 2.nicht von sexuellen Motiven der Erwachsenen getragen und sie passen 3. in den gesellschaftlichen Rahmen, in dem sie stattfinden. Schließlich gibt der Autor zu bedenken, dass sexuelle Übergriffe in den seltensten Fällen wie körperliche oder verbale Gewalt Affekthandlungen sind, sondern das Resultat von Planung, was ihre Bewertung weitaus schwieriger macht.