„Montag ist mein Lieblingstag. Da gehe ich mit Mama in die Spielgruppe. Dort treffe ich meinen Freund Markus – mit ihm kann ich richtig toll spielen!“
– Florian, 3 Jahre
Spielgruppen: Zeit für echte Begegnung
Eltern-Kind-Gruppen bieten eine wertvolle gemeinsame Zeit für Eltern und Kinder. Im Mittelpunkt steht nicht die Leistung, sondern die Freude am Tun, am Entdecken und am Miteinander. In einer Welt, die oft von Tempo und Erwartungen geprägt ist, schaffen Spielgruppen einen Raum, in dem Kinder einfach Kinder sein dürfen – neugierig, verspielt und frei.
Ein Ort ohne Druck – aber voller Möglichkeiten
Spielgruppen orientieren sich am natürlichen Rhythmus der Kinder. Wiederkehrende Rituale geben Sicherheit, vertraute und neue Lieder, Reime, Spiele und kreative Impulse regen zum Mitmachen an. So entdecken Kinder spielerisch und mit Begeisterung ihre Welt – ganz ohne Zwang.
Im Zentrum stehen Beziehung und Begegnung. Die Kinder werden nicht „gefördert“ im klassischen Sinn, sondern in ihrer natürlichen Entdeckerlust bestärkt – achtsam, liebevoll und ohne Ergebnisdruck.
Auch Eltern profitieren
Der Austausch mit anderen Eltern stärkt das Vertrauen in die eigene Erziehungskompetenz. Spielgruppen bieten Impulse für den Familienalltag und eröffnen neue Perspektiven. Begleitet werden sie von qualifizierten Spielgruppenleiter:innen, die mit Fachwissen und Herz zur Seite stehen.
Warum Spielen so wichtig ist
Spielen ist kein bloßer Zeitvertreib – es ist die ursprünglichste Form des Lernens. Kinder erforschen ihre Umwelt durch Nachahmung, Ausprobieren und Improvisation. Neurowissenschaft und Entwicklungspsychologie bestätigen: In der frühen Kindheit ist das Gehirn besonders aufnahmefähig. Kinder sind in dieser Phase besonders neugierig, kreativ und lernbereit.
Beim Spielen werden alle Entwicklungsbereiche angesprochen:
- Motorischer Bereich: Durch das ständig In – Bewegung – sein und die fein – und grobmotorische Betätigung im Spiel werden Koordinationsfähigkeit, Geschicklichkeit, Kraft und Kondition gefördert. Das Kind kann seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben und seine Kräfte messen.
- Kognitiver Bereich: Im Spiel erhält das Kind ständig neue Informationen über seine Umwelt, die es speichert und zu Wissen ansammelt. Es entfaltet Phantasie und Kreativität, Flexibilität und Spontanität. Zudem lernt das Kind sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren und diesem Aufmerksamkeit zu schenken.
- Motivationaler Bereich: Im Spiel entfaltet das Kind von sich aus die Bereitschaft, aktiv zu sein und etwas zu leisten. Im Spiel wird die eigentliche Lern – und Leistungsmotivation, die für das spätere Leben von Bedeutung ist, aufgebaut.
- Sozialer Bereich: Im Spiel nimmt das Kind Kontakt zu den Mitspielern auf und macht so Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen. Es lernt, sich an Regeln zu halten, Niederlagen einzustecken, sich durchzusetzen oder sich in andere hineinzuversetzen.
- Psychischer Bereich: Das Spiel ermöglicht dem Kind, seine Konflikte auszuspielen und zu verarbeiten sowie Spannungen und Aggressionen abzubauen. In diesem Sinn hat das Spiel heilende Kraft. Zudem werden durch die Erfolgserlebnisse im Spiel das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein des Kindes gestärkt.
- Emotionaler Bereich: Im Spiel erlebt das Kind die unterschiedlichsten Gefühle wie Freude, Zuneigung, Mitgefühl, Neid oder Leid und lernt, mit diesen Gefühlen umzugehen. Schon Babys verarbeiten im Spiel die Eindrücke und Erlebnisse des Tages.
- Sprachlicher Bereich: Im Spiel spricht das Kind, ob laut vor sich hin oder mit anderen. Es benennt die Dinge und drückt seine Gedanken, Gefühle und Wünsche aus.
Lebenskompetenzen stärken – von Anfang an
Spielgruppen fördern zentrale Lebenskompetenzen wie Kommunikation, Problemlösung, Selbstwahrnehmung und den Umgang mit Gefühlen. Studien zeigen: Wer früh soziale und emotionale Kompetenzen entwickelt, ist besser gewappnet für die Herausforderungen des Lebens – und weniger anfällig für Sucht oder psychische Belastungen.
Ein sicherer Rahmen für Entwicklung
Kinder brauchen Vertrauen, um sich entfalten zu können. In der Spielgruppe erleben sie Geborgenheit durch die Begleitung einer vertrauten Bezugsperson. Sie dürfen in ihrem Tempo wachsen, ausprobieren, lernen – ohne Druck. Gleichzeitig lernen sie, sich abzugrenzen und Rücksicht auf andere zu nehmen.
Auch Eltern erleben hier Gemeinschaft, Austausch und Unterstützung – in einer Atmosphäre, die stärkt und verbindet.
„Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge: Aufgaben, an denen es wachsen kann, Vorbilder, an denen es sich orientieren kann, und Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.“
– Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe
Eltern-Kind-Gruppen schaffen genau diesen Raum – für Kinder und Eltern.