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Begabungen erkennen und fördern

von Dr. Ela Rieser

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Kinder ideal fördern heißt sie auch zu fordern – natürlich entsprechend ihrer körperlichen Entwicklung, ihren Möglichkeiten und Grenzen. Dabei ist Unterforderung auch so problematisch wie Überforderung. Beide Male erbringt Ihr Kind nicht adäquate Leistungen. Dasselbe gilt für die Förderung. Zu vielfältige Förderangebote gehen an den Interessen der Kinder vorbei und führen zu Langeweile, Desinteresse und Frustation. Ideal ist eine ganzheitliche Förderung, die alle Bereiche anspricht und die Individualität des Kindes berücksichtigt (Vgl. Kleine Kinder – Große Begabung. S 47).

Wie erkennen Eltern und LehrerInnen begabte Kinder?Elternbildung

Hochbegabte Kinder werden auf Grund Ihres Verhaltens im häuslichen und schulischen Bereich von Eltern und LehrerInnen oder mit Hilfe von Leistungs-, Begabungs- oder Intelligenztests von PsychologInnen identifiziert. In der Fachliteratur wird oftmals versucht, Checklisten mit Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmalen von begabten Kindern aufzustellen. Diese sind mit Vorsicht einsetzbar, da erhebliche individuelle Unterschiede auch unter hochbegabten Kindern zu beobachten sind und diese Bewertung zum großen Teil im subjektiven Bereich angesiedelt ist.
Die nachfolgende Auflistung soll als Hilfestellung zur Identifikation von begabten Kindern nach intellektuellen, sozialen und emotionalen Merkmalen aller am Erziehungsgeschehen beteiligten Personen dienen.

Merkmale des Denkens, des Lernens und der ArbeitshaltungElternbildung

Frühes Interesse an der Umwelt
Schon Babys zeigen bald nach der Geburt ein reges Interesse an ihrer Umwelt.
Entwicklungsstadien werden mitunter übersprungen
Beispiel: Manche Kinder beginnen später zu sprechen, jedoch dann in ganzen Sätzen.
Grundsätzliche Neugier
Kinder zeigen einen auffallend großen Wissensdurst.
Intensives Frageverhalten
Fragen werden gestellt, um Dingen auf den Grund zu gehen und um das „Dahinter“ zu erfahren.
Altersunüblicher Wortschatz
Kinder verwenden eine meist fehlerfreie Sprache, die sich durch komplizierte Satzkonstruktionen, Verwendung von Fremdwörtern, bildhafte Sprache,… auszeichnet.
Besondere Ausdrucksfähigkeit und sprachliche Gewandtheit
Beispiel: Themen des Alltags werden mit Argumenten und Gegenargumenten diskutiert. Kinder zeigen dabei eine besondere Beharrlichkeit.
Schnelle Auffassung, rasche Vernetzung
Zwischenschritte werden ausgelassen, Zusammenhänge können blitzschnell erkannt werden
Frühes Lesen
Wird eigenständig erlernt, häufig schon deutlich vor Schulbeginn
Eher geringes Schlafbedürfnis
Auf Grund der besonderen Wachheit sind Kinder abends schwer zum Schlafen zu bewegen
Sozial-emotionale Entwicklung verläuft mitunter asynchron zur intellektuellen
Beispiel: Ein Kind kann intellektuell auf dem Stand eines 7-Jährigen sein, sozial-emotional jedoch auf dem eines 4-Jährigen. 
Forschendes Verhalten – intrinsische Motivation
Hochbegabte wollen einer – meist selbst gewählten – Sache auf den Grund gehen.
Ausgeprägte Beobachtungsfähigkeit
Beispiel: Kinder mit einer hohen sozialen Begabung erkennen Gefühlsregungen an ihren MitschülerInnen schon im Ansatz.
Hohes Detailwissen
Kinder fallen durch ihr großes (Spezial)-Wissen in bestimmten Gebieten auf.
z.B.: Entstehung der Welt, Interesse an naturwissenschaftlichen Phänomenen, Mathematik, Geheimsprachen, Rätsel, Computer, persönliche Lieblingsgebiete wie U-Bahnen, Flugzeuge, usw.
Divergentes, kritisches Denken
Sie bevorzugen eigene Lösungen, gehen an Aufgabenstellungen anders heran, daraus resultiert mitunter auch ein divergentes Verhalten.
Hervorragende Gedächtnisleistungen und Speicherkapazität
Beispiel: Gedichte von hoher Qualität und Quantität werden schnell gespeichert und können auch noch Tage danach wiedergegeben werden.
Neigung zum Systematisieren/Kategorisieren/Gliedern
Beispiel: Manche Kinder legen gerne Tabellen an, haben keinerlei Probleme diese zu lesen z.B. Fahrpläne, Ranglisten von sportlichen Ereignissen
Hohes Maß an Energie, Aufmerksamkeit und Aktivitätsdrang
Kinder verlieren bei Themen, die sie interessieren, jegliches Gefühl für Raum und Zeit und beenden ihre Tätigkeit erst dann, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen genügen.
Besonderer Sinn für Humor
Dieser ist meist nicht dem Lebensalter entsprechend, er kann sowohl „darunter“ als auch „darüber“ liegen.
Hohe Leistungsziele
Beispiel: Manche Kinder verweigern das Zeichnen, weil sie erkennen, dass sie ihren selbst gesteckten Zielen nicht gerecht werden können.
Hohe Aufgabenverpflichtung und Konzentrationsfähigkeit
Beispiel: Hoch begabte Kinder arbeiten gerne, konzentriert mit einem Minimum an Hilfestellungen durch Andere, aber eher an selbst gewählten Themenbereichen.
Langeweile bei Routineaufgaben
Routinearbeiten werden häufig als Strafe empfunden, Schönschreiben meistens auch.

Merkmale des sozialen Verhaltens
Elternbildung

Umgang mit älteren Kindern oder Erwachsenen wird bevorzugt
Gleichbefähigte werden Gleichaltrigen vorgezogen
Ausgeprägte Eigenwilligkeit
Bedürfnis nach Selbstbestimmung
Akzeptanz von Autoritäten fällt mitunter schwer
Autoritäten werden besonders kritisch geprüft und hinterfragt bzw. angezweifelt.
Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
Beispiel: Werden beim Spiel Regeln verletzt oder auch nur ansatzweise verändert, reagiert das begabte Kind mitunter emotional.
Hohe Sensibilität
Manche Kinder zeigen sich sehr empfindsam bei Sinneswahrnehmungen wie Lärm, Gerüche,…
Perfektionsstreben
Manche Kinder legen ihre Arbeit nicht aus der Hand, bevor sie nicht ihren eigenen Perfektionsansprüchen entspricht.
Exakte Sprache
Manche Kinder brauchen insbesondere bei Anweisungen eine exakte, klare Sprache.
Mitunter Abneigung gegen physische Auseinandersetzung
Konflikte werden bevorzugt verbal gelöst.

Kinder „fordern“ FörderungElternbildung

Oft kommt es vor, dass Kinder sich langweilen: „Schon wieder das gleiche. Das mag ich nicht…“ hören Eltern von ihren Kindern. Hier fehlt es an geeigneter Förderung. Eltern sollen Kinder an der Planung beteiligen. Die Ideen der Kinder sind häufig anspruchsvoller als die von Erwachsenen. Je mehr Impulse von den Erziehungsberechtigten aufgegriffen werden, desto zielsicherer ist die Förderung (Kleine Kinder – Große Begabung. S. 48f).
Kinder brauchen mehr als intellektuelle Fähigkeiten, um im Leben zu bestehen. Soziales Miteinander ist ebenso wichtig wie Kommunikationskompetenz, Kreativität, naturwissenschaftliches Grundwissen, ausgewogene Grob- und Feinmotorik usw. Diese Fähigkeiten sollen im Alltag geübt werden (Kleine Kinder – Große Begabung. S. 50).
Die Förderung des Kindes durch die Eltern soll ganzheitlich ausgerichtet sein. Sie beginnt bei den Stärken des Kindes und versucht, Schwächen durch ausgleichende Maßnahmen zu korrigieren durch
zum Ausdruck bringen, dass das Kind, seine Gefühle, seine Überzeugungen und Verhaltensweisen wichtig sind

  • gemeinsame Interessen und gemeinsames Erleben
  • Klarmachen, dass Sie das Kind schätzen, nicht nur seine Fähigkeiten oder Leistungen
  • das Kind ermuntern, seinen besonderen Interessen nachzugehen
  • Versuche ermutigen und unterstützen, nicht nur auf Erfolge drängen
  • sich Zeit nehmen, sich dem Kind widmen (Webb James T. et al, Hochbegabte Kinder, ihre Eltern, ihre Lehrer. S. 50f)

Es ist von Bedeutung, dass Kinder in ihren Begabungen und Ressourcen zeitgerecht erkannt werden und Eltern adäquat reagieren. Dann werden begabte Kinder zu zufriedenen und glücklichen Kindern.


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