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Bewegung und Beziehung – zwei unverzichtbare Motoren kindlicher Entwicklung

von Mag.a Veronika Pinter-Theiss

Elternbildung
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Jeder Mensch wird mit dem Wunsch geboren, sich zu einem unverwechselbaren Mitglied innerhalb einer sozialen Gruppe zu entwickeln. Unsere Aufgabe als Erwachsene, die schon eine gute Strecke unseres eigenen Entwicklungsweges gegangen sind, ist es, Kinder auf ihrem Weg zur Selbstbestimmtheit zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, mit sich selber, mit der Umwelt und mit ihren Mitmenschen umgehen zu lernen.

Die kindliche Form zu lernen und sich „den Umgang mit der Welt“ anzueignen ist handlungsorientiert. Kinder sind neugierig, wissbegierig und an Erfahrungen aller Art interessiert. Diese machen sie in jungen Jahren zum Großteil über Bewegung und Spiel – und am liebsten gemeinsam mit anderen Menschen.

Das Phänomen BewegungElternbildung

Möchte man das Phänomen Bewegung näher fassen und lässt es sich von Experten*innen erklären oder schaut man dazu in einem Lexikon nach oder befragt man das Internet, zeigt sich schon auf den ersten Blick, dass dieses Phänomen kein ein-faches sondern ein viel-schichtiges ist. Im Goldmann-Lexikon z.B. findet man drei Betrachtungsweisen von Bewegung: eine philosophische, eine biologische und eine physikalische.

Für die Begleitung von Kindern sind diese Definitionen von Bewegung jedoch nur wenig relevant. Viel wichtiger ist es, zu überlegen, in welchen Bedeutungsfeldern uns Bewegung begegnet, wie …

  • Bewegung als Lerngegenstand, z.B. um motorische Fertigkeiten auszubilden
  • Bewegung in der Gesundheitserziehung, z.B. zur Verbesserung von Ausdauer, Kraft und allgemeiner Fitness, verbunden mit einer gesunden Ernährung
  • Bewegung als Medium des Lernens, z.B. zur spielerischen Festigung von schulischen Lerninhalten und
  • Bewegung in der Entwicklungsförderung, z.B. nach dem Konzept der Motopädagogik

Motopädagogik: Bewegung und BeziehungElternbildung

Motopädagogik, auch psychomotorische Entwicklungsbegleitung genannt, ist ein ganzheitliches pädagogisches Konzept, das sich mit der Bedeutung von Bewegung für Entwicklungsprozesse von Kindern befasst. Es wird sowohl in der Haltung der Pädagog*in den Kindern gegenüber sichtbar, als auch in der Auswahl, Planung und Gestaltung konkreter Angebote. Ziel der Angebote ist es, dass die Kinder möglichst viele Erfahrungen im Bewegungsbereich und innerhalb der Gruppe sammeln können. Kinder bekommen Gelegenheit, Situationen selber auszuwählen, diese vorerst einmal kennen zu lernen, dann zu wiederholen, zu üben und zu variieren. Den eigenen Bedürfnissen nachgehend erweitern sie nach und nach ihre Fähigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen (sensomotorisch, sozial, emotional, kognitiv, sprachlich, …) und gestalten damit ihren eigenen Selbstbildungsprozess.

Ein freundliches Lächeln, ein aufmunterndes Nicken, ein bestärkendes „Geschafft!“, ein wertschätzendes „Ja!“ sowie Verlässlichkeit im Bezug auf Regeln und Rituale der Motopädagog*in bilden den Rahmen eines Miteinanders von Kindern und Erwachsenen in Beziehung und Dialog.

Geschichte der MotopädagogikElternbildung

Das Konzept der Motopädagogik, wie wir es heute in Österreich finden, hat seinen Ursprung in Deutschland und ist eng mit Ernst J. Kiphard verbunden. Was es in Deutschland durch Kiphard und seine Mitstreiter*innen bereits in den 1960er-Jahren gab – ein Konzept der Entwicklungsbegleitung durch Bewegung – erregt in Österreich erst Anfang der 1990er-Jahre Interesse in der pädagogischen Szene.

Es ist die Wiener Sonderschullehrerin Vera Stehno, die mit einer Gruppe von Gleichgesinnten im Jänner 1993 den Aktionskreis Motopädagogik Österreich (AKMÖ) gründet.

Seit nunmehr fast 30 Jahren vertritt der gemeinnützige Verein AKMÖ die Interessen zertifizierter Motopädagog*innen in Österreich und gilt als der kompetente Ansprechpartner im Bereich Bewegung und Entwicklung.

Bewegung in der EntwicklungsbegleitungElternbildung

Mit der Frage nach der Bedeutung von Bewegung in der Entwicklungsbegleitung wird zugleich die subjektbezogene Sichtweise deutlich. Bewegung ist das Medium, durch das sich der Mensch – das Subjekt, sich selbst, anderen Menschen, den Dingen des Alltags und Situationen zuwendet. Wollen wir also für Kinder eine entwicklungsanregende Umgebung gestalten sollte uns bewusst sein:

  • Unser Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten dienen uns als Werkzeug, mit Hilfe dessen wir unseren Alltag bewältigen. Es gibt keine Handlung im Alltag, die ohne Bewegung möglich wäre. Je mehr Bewegungsmöglichkeiten Kinder vorfinden, desto mehr Erfahrungen können sie machen und desto kompetenter werden sie im Umgang mit ihrem Werkzeug.
  • Über unseren Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten verbinden wir uns mit der Welt, die uns umgibt und erlangen dadurch ein Wissen, wie die Dinge der Welt beschaffen sind und wie man mit ihnen umgeht. Vor allem für Kinder ist die Neugierde eine Triebfeder des Lernens und damit der Entwicklung und somit spielt das Erkunden, das Be-greifen, das Er-fassen, das immer neue und neu-gierige Auf-die-Welt-zugehen eine bedeutende Rolle in diesem Lebensabschnitt.
  • Unser Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten sind auch das Medium sozialer Beziehungen. Über den Körper und seine Bewegungshandlungen kommunizieren wir mit unseren Mitmenschen, drücken wir Stimmungen, Wünsche und Befindlichkeiten aus und versuchen wir, auf das Gegenüber Einfluss zu nehmen und etwas zu bewirken.

Bewegung ist die erste Kommunikationsform des jungen Kindes und bleibt ein Leben lang bedeutsam für ein gesundes Leben im sozialen Umfeld.

Bewegungserfahrungen sind immer Erfahrungen des eigenen SelbstElternbildung

In der Bewegung, im Tun, im Spiel erlebt das Kind, was es kann, wofür seine momentane Leistung ausreicht, aber auch wo seine Grenzen sind. In der Bewegung erlebt sich das Kind als selbstwirksam, als jemand, der etwas bewirken kann und entwickelt darüber auch ein Bild von sich selbst. Bei Kindern sind es insbesondere körperliche und motorische Fähigkeiten, die für sie für den Prozess der Selbstwahrnehmung und Selbstbewertung von Bedeutung sind. Die Erfahrung eines Mehr an Bewegungskönnen ist hierbei die Erfahrung eines möglichen Mehr an Sicherheit, an Zutrauen zu sich, an Selbstwert, an Kompetenz und auch an Möglichkeiten und individueller Freiheit.

Je mehr Bewegungsmöglichkeiten Kinder erhalten, desto mehr erfolgreiche Bewegungserfahrungen können sie machen, und umso mehr ist auch eine positive Wirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung zu erwarten – in diesem Sinne sollte vielfältigen Bewegungsangeboten innerhalb der Familie und innerhalb der Kinderbetreuungseinrichtungen ein besonderer Platz eingeräumt werden.

Links:

www.akmoe.at
https://www.facebook.com/motopaedagogik.at
https://www.instagram.com/motopaedagogik/?hl=de


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