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Inklusive Bildung – Ein Menschenrecht?

von Mag. Hansjörg Nagelschmidt

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Über das Thema Bildung wird in Österreich viel diskutiert. Und jede:r hat dazu eine Meinung, denn schließlich haben wir alle länger oder kürzer die Schulbank gedrückt.  Kinder mit Behinderungen sehen sich in Bezug auf den Zugang zum Bildungssystem mit vielfältigen Hürden konfrontiert.

Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) formuliert das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Wörtlich heißt es: „Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen (….)“ Mit der Unterzeichnung der UN-BRK im Jahr 2008 hat sich die Republik Österreich als Vertragsstaat also verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem umzusetzen.

Explizit stellt die UN-BRK fest, dass Menschen nicht aufgrund ihrer Behinderung vom allgemeinen Bildungs-System ausgeschlossen werden dürfen. Artikel 24 enthält viele weitere Bestimmungen und Maßnahmen, die zu ergreifen sind um ein Inklusives Bildungssystem umzusetzen.

Wie sieht die Realität aus?Elternbildung

Nach wie vor ist die gemeinsame Schule von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen in Österreich nicht umgesetzt. Bei der letzten Staatenprüfung zur UN-BRK im Jahr 2013 setzte es für die Versäumnisse im Bildungsbereich eine Rüge durch die UN. Auch dieses Jahr steht eine solche Staatenprüfung an – es ist anzunehmen, dass das Urteil zum Bereich Bildung auch im Jahr 2023 nicht besser ausfallen wird.

Warum bewegt sich so wenig?Elternbildung

Auf der einen Seite ist die Herangehensweise an das Thema Bildung stark ideologisch geprägt, andererseits haben beim Thema Bildung viele Gruppen Einfluss auf Entwicklungen: Behörden, Lehrpersonal, Eltern, usw. – das macht Reformen mitunter schwierig und langwierig.

Und die Schüler:innen?Elternbildung

Deren Bedürfnisse spielen leider oft eine untergeordnete Rolle – trotz Schüler:innen-Vertretung, die auch nicht ideologiefrei agiert. Für betroffene Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ist das verständlicherweise frustrierend. Zu oft sind Eltern vom Wohlwollen von Schulbehörden abhängig, was die Schul-Laufbahn ihrer Kinder betrifft. Und die betroffenen Kinder davon, wie sehr sich ihre Eltern in diesen Kampf werfen (können).

Als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen kennen wir unzählige Berichte und Schilderungen über Hürden, die Kindern mit Behinderungen in den Weg gelegt werden. Nicht selten ist schon das Erlangen eines Kindergartenplatzes unerfüllbar bzw. setzt einen Kraftakt der Eltern voraus. Dasselbe trifft auch auf den gewünschten Besuch in Regel-Schulen zu. Viele Schul-Gebäude sind zudem gar nicht barrierefrei nutzbar. Und häufig ergeben sich auch Engpässe, wenn es um einen verlängerten Schul-Besuch geht, der für viele Schüler:innen aber essenziell wäre, um die Bildungs-Ziele zu erreichen. Der Übergang von der Schule ins Arbeitsleben ist für viele Jugendliche mit Behinderungen ebenfalls eine kritische Phase.

Verbaute Zukunfts-ChancenElternbildung

Bildung ist DIE Grundvoraussetzung für einen guten Zugang zu Jobs und ein selbstbestimmtes Leben – für alle Menschen, aber insbesondere auch für Menschen mit Behinderungen.

Eine Folge davon ist, dass Menschen mit Behinderungen aufgrund des schlechteren Bildungszugangs häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Abgesehen von den persönlichen Aspekten, ist diese Situation auch volkswirtschaftlich negativ zu beurteilen: Folge-Kosten der Arbeitslosigkeit, Entfall von Steuer-Einnahmen und der aktuelle Fachkräftemangel.

Es gibt aber neben der „Ausbildung“ und volkswirtschaftlichen Überlegungen auch einen gesellschaftlichen Aspekt des Bildungssystems. Wenn wir „Barrieren in den Köpfen“ abbauen wollen auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft dürfen wir eine Segregation im Schulsystem nicht zulassen. Eine gemeinsame Schule könnte einen wichtigen Beitrag leisten für mehr gegenseitiges Verständnis!

Zum Abschluss noch Positives:Elternbildung

mittlerweile existieren in Österreich einerseits etliche professionell aufgestellte Anlaufstellen bzw. Unterstützungsangebote für Eltern sowie andererseits Vereine von Eltern, die einander gegenseitig unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Als Dauerlösung ist diese Situation der privaten Eigeninitiative aber nicht tragbar – es bleibt daher zu hoffen, dass der Staat sich auf seine Verpflichtungen besinnt, die er mit der Ratifizierung der UN-BRK eingegangen ist und Maßnahmen für ein inklusiveres Bildungssystem ergreift.


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