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Alleinerziehend, Schmetterlinge im Bauch

von Mag. Katja Ratheiser

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Ich bin wieder verliebt! – Schön, wenn Sie das sagen können. Genießen Sie das Gefühl. Es ist vielleicht anders als es damals war, mit dem Partner oder der Partnerin, mit dem oder der Sie sich weiterhin die Elternschaft für Ihr Kind teilen. Doch diese Liebesbeziehung ist vorbei und Sie sind offen für Neues.

Wann erzähle ich es meinem Kind?Elternbildung

Ihr Kind spürt ohnehin, dass Sie glücklich sind. Es bedarf also zunächst nicht vieler Worte. Wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, von der Veränderung in Ihrem Leben zu erzählen, spüren Sie wahrscheinlich selbst. Treffen sollten zunächst noch ohne Kind stattfinden, bis Sie einander gut kennen.

Wie klappt das Kennenlernen der beiden?Elternbildung

Pflegen und genießen Sie die junge Beziehung, ohne das Kind einzubeziehen. Stellen Sie die beiden einander erst vor, wenn die Partnerschaft stabil ist. Erwarten Sie vom ersten Treffen nicht zu viel! Erwecken Sie nicht den Eindruck, dass der neue Partner, die neue Partnerin den anderen Elternteil ersetzen soll.  Für Ihr Kind ist es zuerst einmal eine wildfremde Person. Beim Kennenlernen gibt es daher Faustregeln: langsame Annäherung, wiederholter Kontakt, die Initiative bleibt beim Kind. Sie können zum Beispiel sagen: „Das ist meine neue Freundin. Ich habe sie sehr gern und ich wünsche mir, dass du sie kennen lernst.“

Wie reagieren Kinder unterschiedlichen Alters?Elternbildung

Babys und Kleinkinder verkraften fast jede Umstellung, wenn sie bei ihrer Hauptbezugsperson bleiben können. Die neue Partnerin, der neue Partner wird es in der Regel leicht haben, die Zuneigung des Kindes zu gewinnen.
Schwieriger wird es bei Kindergartenkindern, die alles auf sich beziehen und daher glauben, dass sie die Veränderungen verursacht haben. Aus dem Gefühl, an der Trennung der Eltern schuld zu sein, wird rasch Wut, Eifersucht und Trauer. Für den neuen Partner, die neue Partnerin ist es wichtig zu wissen, dass sich all das gegen die Rolle im Familiengefüge und nicht gegen die Person richtet. Die Zeit heilt diese Wunden.
Die größten Probleme haben meistens Kinder im Pflichtschulalter. Sie geraten leicht in einen Loyalitätskonflikt, wenn sie meinen, ihren leiblichen Elternteil zu verraten. Was hilft, ist ein langsames Annähern, bei dem das Kind das Tempo vorgibt.

Habe ich überhaupt ein Privatleben?Elternbildung

Zeitinseln für die neue Liebe zu finden kann ganz schön schwierig sein. Falls jemand aus Ihrer Familie regelmäßig als Babysitter*in aushilft, sind Sie vielleicht vor neugierigen Fragen nicht gefeit: Wohin gehst du, mit wem, wann kommst du wieder? Sie fühlen sich wieder als Teenager, wenn Sie Ihrer Mutter diese Fragen beantworten sollen. Ähnlich ist es, wenn Ihr Kind Ihre Verliebtheit mitbekommt und aller Welt davon erzählt.

Selbstverständlich haben Sie ein Recht auf Privatleben, kleine Geheimnisse eingeschlossen. Ältere Kinder können Sie um Diskretion ersuchen, jüngere sollten von einer Beziehung ohnehin erst erfahren, wenn sie schon recht fix ist. Und was Ihre Mutter betrifft, dürfen Sie ohne schlechtes Gewissen die Auskünfte vage halten: „Ich gehe ins Kino“ muss genügen. Bleiben Sie aber erreichbar und beim Abholen pünktlich.

Wie pflege ich die junge Beziehung?Elternbildung

Ohne gute Planung wird es schwierig, für romantische Spontaneität ist wenig Platz. In erster Linie bieten sich für Zweisamkeit die Zeiten an, wo das Kind beim getrennt lebenden Elternteil ist.

Die neue Beziehung soll möglichst unbelastet ihre eigene Geschichte schreiben und ihre eigenen Rituale entwickeln. Lassen Sie negative Erfahrungen und Verletzungen aus alten Beziehungen in der Vergangenheit ruhen.

Für Zufriedenheit auf Dauer sind gute Gespräche ausschlaggebend. Auch Angst und Unsicherheit sollten zur Sprache kommen. Wenn Sie schon im Frühstadium einer Beziehung regelmäßig für einen geschützten Rahmen für Gespräche sorgen (auch am Telefon, wenn das Kind schläft), legen Sie den besten Grundstein.

Es kann helfen, sich die neue Beziehung wie ein weiteres Kind vorzustellen: Sie braucht genauso Zeit und Aufmerksamkeit, sie kann nicht nebenher laufen. Sie muss zu bestimmten Terminen Vorrang vor allem anderen haben, und hat ebenso wie Kinder Verlässlichkeit und Klarheit verdient.

Was tun, wenn das Kind meine neue Liebe nicht mag?Elternbildung

Ihr Kind muss sich damit abfinden, dass Ihre Trennung von seinem Vater, seiner Mutter tatsächlich endgültig ist. Die Hoffnung, dass Sie wieder zusammen kommen, war wahrscheinlich noch immer da. Deshalb ist Ablehnung als erste Reaktion ganz normal.

Stellen Sie klar, dass Sie unfaires Verhalten von keiner Seite dulden. Ihr Kind muss Ihren neuen Partner, Ihre neue Partnerin nicht mögen, es soll aber trotzdem Rücksicht nehmen.

Starke Ablehnung ist häufig eine verschlüsselte Aufforderung, die Rollen zu klären. Besprechen Sie als Paar die Situation. Klären Sie die Erwartungen und wer welche Rolle für das Kind übernimmt. Ablehnung kann auch auf einen Loyalitätskonflikt hinweisen, hinter dem die Frage steckt: „Ist es ein Verrat an meinem anderen Elternteil, wenn ich dich mag?“ Achten Sie auf ein gutes Klima beim Kontakt mit dem getrennt lebenden Elternteil. Erlauben Sie Ihrem Kind, unbelastet über die Besuchskontakte zu erzählen. Reden Sie nur gut über den bzw. die Ex.

Akzeptieren Sie grundsätzlich, dass einiges aus dem Gleichgewicht gerät. Ähnlich wie bei einem Mobile, das man um neue Teile ergänzt. Bis alle ihren Platz gefunden haben und wieder Balance herrscht, kann es Monate dauern.

Fünf Grundregeln für neue Partner*innenElternbildung

  1. Stecken sie Ihr Revier ab.
    Werden Sie sich klar darüber, wie Ihre Rolle gegenüber jedem einzelnen Familienmitglied aussieht. Fassen Sie das in Worte. Also etwa: „Für Alexandra bin ich Mutter und hauptverantwortlich. Für Stefan bin ich Stiefmutter und stehe in der zweiten Reihe. Sein Vertrauen werde ich Schritt für Schritt gewinnen.“
  2. Engagieren Sie sich mit Zurückhaltung.
    Sie sehen Ihr Engagement als Liebesbeweis – doch beim Kind Ihres Partners, Ihrer Partnerin kann es heftige Abwehr auslösen. Das macht Sie enttäuscht und wütend. Besser: Verbringen Sie Freizeit mit dem Kind. So pflegen Sie die Beziehung, ohne mehr als eine Freundschaft zu wollen.
  3. Nehmen Sie Wut, Zorn und Eifersucht nicht persönlich.
    Geben Sie dem Kind Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Es muss damit fertig werden, dass sein innigster Wunsch – dass die Eltern wieder zusammen kommen – nicht in Erfüllung gehen wird, weil Sie jetzt da sind.
  4. Kein böses Wort über den abwesenden leiblichen Elternteil.
    Kinder lieben ihre leiblichen Eltern, auch wenn sie sich über deren Verhalten beschweren. Wenn ihre Eltern jedoch von einem Dritten kritisiert werden, treten sie die Verteidigung an. Hören Sie zu, aber bringen Sie Ihr Stiefkind nicht in einen Loyalitätskonflikt.
  5. Setzen Sie kleine Signale,
    die beweisen, dass Sie sich nicht in die Elternrolle drängen. Schlafen Sie nicht im Bett Ihres Vorgängers / Ihrer Vorgängerin. Zeigen Sie auf kreative Art Ihre eigene Persönlichkeit. Das tut auch der Liebesbeziehung gut.

 

 

 


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