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Vielfältig, dynamisch und herausfordernd: Familienleben heute

von Regina Neumann

Elternbildung
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Elternbildung

Früher wie heute ist Familie für die meisten Menschen das Wichtigste im Leben, so eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (2019). Wie Familie gelebt wird, hat sich jedoch gewandelt. Und auch die Anforderungen an das Elternwerden und das Elternsein haben sich verändert. In vielerlei Hinsicht ist Familienleben vielfältiger, dynamischer und herausfordernder geworden.

Familie im WandelElternbildung

Die Gründung einer Familie gehört nach wie vor für die meisten Menschen zum erklärten Lebensziel. Daneben sind jedoch auch andere Lebensmodelle mit und ohne Kinder zu einer echten Option geworden – und zur gesellschaftlichen Realität.

Wenn man sich die Lebensmodelle mit Kindern ansieht, dann wird deutlich: Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist nicht nur das Alter bei der ersten Heirat gestiegen, auch die Gründung einer Familie findet nun später in den Lebensläufen von Frauen und Männern statt. Frauen, die 2017 ihr erstes Kind bekommen haben, waren mit durchschnittlich 30 Jahren rund 7 Jahre älter als Frauen Anfang der 1970er Jahre (Kaindl/Schipfer 2018).

„Alles Familie“Elternbildung

Auch bei den Familienformen hat sich ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen: Ein-Eltern-Familien und Stieffamilien beispielsweise gab es schon immer. Früher jedoch war häufiger der Tod eines Elternteils Grund dafür, dass Ein-Eltern-Familien und Stieffamilien entstanden sind; heute entstehen diese meist durch Trennungen und Scheidungen.

Nicht nur die Entstehungsgeschichten von Familienformen haben sich verändert, sondern auch zahlenmäßig hat sich etwas getan: Während vor etwa 50 Jahren 11 von 100 Familien in Österreich alleinerziehend waren, sind es heute rund 15 von 100. Auch Eltern, die ohne Trauschein zusammenleben gibt es heute deutlich häufiger – damals lebten 2 von 100 Paaren mit Kindern unverheiratet zusammen, heute sind es 16 von 100 Familienhaushalten (Kaindl/Schipfer 2018).

Häufigere Trennungen und Scheidungen, das Eingehen neuer Partnerschaften und Wiederverheiratungen bringen Dynamik in die individuellen Lebensläufe und lassen komplexe Familiensysteme und Verwandtschaftsbeziehungen entstehen. Eine zunehmende Individualisierung sowie eine verstärkte private und berufliche Mobilität brachten zusätzlich Wandel, Dynamik und Vielfalt in die Familien.

Zur Vielfalt von heutigen Familien zählen neben der klassischen Kernfamilie, Ein-Eltern- und Stieffamilien ebenso Pflege- und Adoptivfamilien, Regenbogenfamilien (Familien mit homosexuellen Eltern) und Solo-Mütter (Frauen, die ihren Kinderwusch ohne einen Partner realisieren) wie auch andere alternative Familienformen. „Alles Familie!“ eben – so wie der Titel eines Kinderbuches lautet, welches erklärt, wie unterschiedlich Familien sein können und was am Ende aber auch alle Familien gemeinsam haben.

„Alles richtig machen“Elternbildung

Nicht nur Familienformen haben sich gewandelt, auch die gesellschaftlichen Anforderungen an Elternwerden und Elternsein haben sich geändert.

Beste Voraussetzungen für Kinder schaffen, diese optimal für den Erfolg im Bildungssystem zu fördern und auch sonst alles bei der Erziehung „richtig“ zu machen, dieser Druck lastet heutzutage auf vielen (werdenden) Müttern und Vätern. Dass Frauen und Männer das Elternwerden und -sein als sehr verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen, dies liegt an vorherrschenden gesellschaftlichen Normen wie die der sogenannten „verantworteten Elternschaft“ (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 2017).

Außerdem stehen heute zunehmend wissenschaftlich fundierte, pädagogische Erkenntnisse über die kindliche Entwicklung, Bindung und Bildung sowie deren Förderung zur Verfügung. Dank Internet, gedruckter Broschüren und Erziehungsratgeber ist dieses Wissen leicht verfügbar. Elternratgeber, Webseiten, Elternzeitschriften, Internetforen, Broschüren in der Kinderarztpraxis oder im Kindergarten, Angebote vor Ort – manchmal ist es allerdings auch gar nicht so einfach, im hektischen Familienalltag die passenden Angebote vor Ort und seriöse Informationen zu finden. Und sich davon nicht (noch mehr) verunsichern zu lassen.

Früher wuchsen Kinder und Jugendliche häufiger mit mehreren Geschwistern, Cousinen und Cousins auf und haben als große Schwester oder Bruder mitbekommen, wie man ein Baby richtig hält, füttert oder wickelt. Heutzutage werden oftmals erst mit dem eigenen Kind die ersten Erfahrungen gemacht. Normal also, dass hier viele Fragen auftauchen.

Wenn guter Rat (nicht) teuer istElternbildung

Das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) hat über 1.000 Mütter und Väter aus ganz Bayern befragt, zu welchen Familien- und Erziehungsthemen sie sich Informationen wünschen. Unter den Topthemen landeten Schule, Jugendliche und Pubertät, Erziehung und allgemein der Wunsch nach mehr Informationen sowie Gesundheit und Medien (Neumann/Smolka 2016).

Wenn Mütter und Väter in Sachen Erziehung und Familie einen guten Rat brachen, dann ist ihr soziales Netzwerk eine wichtige Unterstützung. Der eigene Partner oder die eigene Partnerin, die (Schwieger-)Eltern oder Verwandte, der Freundes- und Bekanntenkreis zählen zu den wichtigsten Ansprechpersonen. Daneben nennen Mütter und Väter aber auch die Profis in Sachen Erziehung und Kindergesundheit als kompetente Ratgebende bei Familien- und Erziehungsfragen, also Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Kinderärztinnen und -ärzte sowie Fachkräfte in Beratungsstellen.

Die meisten Mütter und Väter, nämlich 9 von 10, haben daher rund um Schwangerschaft und Geburt an einem Angebot der Eltern- und Familienbildung teilgenommen. Im Säuglingspflegekurs, bei der Hebamme, in der Krabbelgruppe oder bei der Babymassage bekommen frischgebackene Mütter und Väter professionellen Rat und gute Tipps – und sehen spätestens hier, dass es den anderen Eltern genauso geht, und sie nicht alleine mit ihren Fragen sind.

Es ist somit völlig normal, als Mutter oder Vater viele Fragen, Unsicherheiten und Herausforderungen rund um Erziehung und Familienleben zu haben. Denn Familienleben heute ist vielfältiger, Elternsein und Familienalltag anspruchsvoller geworden. Und dafür gibt es die Angebote der Elternbildung: sie informieren, entlasten und unterstützen.


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