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Was können Eltern zur Leseförderung beitragen?

von Evelyn Wachter

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Sie sind die Ersten, die ihr Kind mit Geschichten, Bilderbüchern, Reimen und Liedern bekannt machen. Das wirkt sich unmittelbar auf die Sprachentwicklung des Kindes aus.

Bilderbücher gemeinsam zu betrachten, zu lesen und darüber zu reden, Geschichten und Reime zu hören ist nachweisbar eine der wirkungsvollsten Formen der Sprachförderung und somit auch der Leseförderung. Der Aufforderungscharakter in Bilderbüchern, dessen Bildsprachlichkeit regt das Kind zum Fragen, Erzählen und Kommentieren an. Es kann eigene Erfahrungen einbringen, die Geschichte selbst weitererzählen oder sich fantastische Vorstellungen überlegen.

Die Aufmerksamkeit der Eltern, ihre körperliche und emotionale Nähe tragen dazu bei, dass das Kind das Lesen als ein angenehmes, positives Erlebnis empfindet. Damit kann Interesse und Motivation am Lesenlernen geweckt werden.

Lustvoll ist es, Sprache in Bewegung erlebbar zu machen, mit dem ganzen Körper, mit Stampfen, Klatschen oder Hüpfen, Singen oder Gehen, dem Rhythmus und dem Takt der Sprachstruktur zu folgen – eine wichtige Erfahrung und eine erste Grundlage fürs Lesen.

Spiele zum Hinhören und Wahrnehmen fördern die Entwicklung der Fähigkeit, Wörter in Silben zu zerlegen z.B. Kin-der-gar-ten, Reime zu erkennen z.B. Kanne-Tanne-Wanne, oder Laute heraus zu hören z.B. Haus beginnt mit H. Die Bedeutung einer Mitteilung tritt in den Hintergrund und wird auf den formalen (einzelner Laut, Silbe, Reim) Blick der Sprache gelenkt (phonologische Bewusstheit – ermöglicht den Sprach-und Leseerwerb)

Das Spiel ist die Form des Lernens bei (jungen) Kindern, einige Anregungen dazu:

Genaues Hinhören – je zwei kleine Dosen gefüllt mit gleichen Materialien – die zusammengehörenden Dosen finden, anhand des Geräusches, das beim Schütteln zu hören ist.

Geräusche erraten – die passenden Bildkarten zuordnen – Wichtiges (das Geräusch) von Unwichtigem (Lärm in der Umgebung) unterscheiden.

Laute erkennen und zuordnen – Tierlaute aufnehmen und den entsprechenden Bildern zuordnen

Geräusche inhaltlich einordnen – Gehörtes können wir erst verstehen, wenn wir es einem Sinn zuordnen, z.B. verdeckte Geräusche erraten (Zündholz anzünden, Papier zerknüllen, Würfel über den Tisch rollen lassen.

Wörter/ Namen in Silben gliedern –  Au-to-bus – dabei bei jeder Silbe klatschen, hüpfen, schwingen, trommeln……Wörter in Ro-bo-ter-spra-che sprechen,

Spiel: „König/Königin, wie viele Schritte darf ich gehen?“ Kind, das den König/die Königin spielt, dreht eine Karte um (Bildkarte z.B.  aus einem Memory) und sagt: „So viele Schritte wie das Wort

Lo-ko-mo-ti-ve Silben hat kannst du gehen“. Auch mit dem Brettspiel „Mensch ärgere dich nicht“ umzusetzen (statt Würfel – Bildkarten, das Wort wird in seine Silben unterteilt).

Laute heraushören – Lotte lacht, oder ähnliche Anlaute unterscheiden: P-apas B-auch

Anlaute hören – das Wort “Baum“ beginnt mit einem B.

Wörter in einzelne Laute zerlegen – „Ente“ besteht aus einem E, N, T, E.

Anlaute stehlen – dem Kind Worte nennen, bei denen der Anlaut fehlt und dadurch entsteht ein neues Wort – Kind sucht den Anlaut der passt: R-eis, f-liegen, B-rot, P-insel, H-und, M-aus, B-ruder….

Anlaute verzaubern –  aus der Nuss wird ein Bus, „Hokus pokus fidibus“ aus der Maus wird ein Haus………

Anlaute einsammeln – durch die Wohnung gehen und Gegenstände, die mit dem gleichen Anlaut beginnen, einsammeln – Tasche, Tücher, Teller

Quatsch mit Anlauten – Worte mit gleichem Anlaut überlegen – Evelyn die Ente, Martin die Maus

Laute in der Mitte des Wortes oder am Ende hören –  welchen Laut hörst du in der Mitte des Wortes Vater/ wo steht das T im Wort Vater, wo hörst du das R –  Anfang-Mitte- Ende?

Rhythmus- und Klatschspiele, bei denen jeweils die Körpermittelline überkreuzt werden muss.

Buchstaben aus der Zeitung suchen – markieren, mit Lupe suchen oder ausscheiden.

Hörbücher – Kinder nehmen nach mehrmaligem Anhören Wörter, Satzstrukturen in ihren aktiven Sprachgebrauch auf.

Manche Kinder im Kindergartenalter zeigen schon Interesse am Schreiben. Sie können bereits Wörter in Silben zerlegen und Laute erkennen. Damit ist ihr Interesse an der Schrift erwacht, denn mit dieser Technik können sie Erlebtes oder für sie Wichtiges festhalten.  Die „Schreib-wie-du-hörst“ Strategie (lautgetreue Schreibweise) wird angewendet. Diesen Freiraum sollte man den Kindern auch zugestehen.

Um Buchstaben in ihrer Form und in einer Reihenfolge auf das Blatt zu bringen, braucht das Kind nicht nur die Vorstellung, dass Buchstaben eine Bedeutung transportieren, sondern auch eine gute Hand-Auge-Koordination und entsprechend ausgebildete feinmotorische Fähigkeiten. Das kann geübt werden, indem z.B. Erbsen mit der Pinzette umgefüllt werden, ein kleiner Wandbehang mittels geknoteter Bänder entsteht oder Papier reißen und falten, um damit ein Bild zu gestalten.

Visuelle Wahrnehmung (Sehen) links-rechts unterscheiden lernen, z.B. beim Überqueren der Straße links-rechts-links schauen, oder Tisch decken und das Besteck auflegen. Die richtigen Bildausschnitte oder Schattenbilder finden und zuordnen, erfordert ein genaues Schauen.

Gerader Schreibschwung – hilfreich dafür ist das Gehen an der Teppichkante, auf einer aufgeklebten Linie (Fuß vor Fuß) – diese Bewegungen müssen mit dem ganzen Körper erprobt werden, um eine Vorstellung davon zu bekommen und diese dann aufs Blatt übertragen zu können. Die Begriffe „oben-unten, hinten-vorne, rechts-links, unter-über werden auch mit dem ganzen Körper erarbeitet. Danach kann auf dem Blatt weiter geübt werden.

Girlandenschwung – Seil springen, mit Tüchern die Schwünge in die Luft zeichnen – nach unten(für Buchstabe m), nach oben (für Buchstabe u).

Das hier Angebotene ist ein kleiner aber wichtiger Ausschnitt an Unterstützung, damit das Kind einen möglichst guten Übertritt in die Schule schafft. Sollte es, auch als Schulkind, in Teilbereichen noch Aufholbedarf zeigen, können diese Spiele unterstützen.

Als grundlegende Voraussetzung muss das Kind Interesse an der Schrift entwickeln und deren Funktion verstehen.  Im günstigsten Fall ist es eigenaktiv. Es beobachtet, ahmt die Erwachsenen oder andere Kinder nach und experimentiert mit der Schrift. Es schaut (liest) beim Vorlesen mit und möchte wissen, was da geschrieben steht.

Am Anfang des Lesenlernens stehen die Laute. Das Kind lernt, dass mit Buchstaben Laute, die gehört und ausgesprochen werden, verschriftlicht werden. Buchstaben sind verschriftliche Laute.

Buchstaben können ausgemalt, mit Knete geformt, in die Luft gezeichnet, in Sand gemalt oder auf den Rücken geschrieben werden.

Um beim Lesenlernen zu unterstützen, kann Folgendes hilfreich sein:

Lesehilfen – können ein Lineal oder Papierstreifen sein, oder eine färbige, durchsichtige Folie die über eine Zeile gelegt wird. Dadurch wird nur diese Zeile gesehen oder hervorgehoben.

Wortkarten mit häufigen Wörtern herstellen. Die richtig gelesenen Worte werden auf einen Stapel gelegt. Wie viele Worte können richtig in z.B. in 1 Minute gelesen werden?

Tandem – Lesen von kurzen Texten mit überschaubaren Abschnitten. Elternteil liest langsam den Text, das Kind liest leise mit. Danach fragen, ob alles verstanden wurde.
Elternteil liest leise mit während das Kind vorliest und springt ein, wenn das Kind dabei stockt. Der Text kann abwechselnd gelesen werden. Das Kind schätzt sich selbst ein, wie es gelesen hat.

Kleine Papierrollen enthalten Fragen zum Gelesenen, Handlungsanweisungen und Unsinn Sätze. Das Kind zieht ein Röllchen, beantwortet die Frage, gestaltet z.B. ein Bild dazu (Handlungsanweisung) oder liest den Unsinn Satz. Die Rollen können gesammelt werden und so entsteht eine Vorlese-Sammlung.

Interaktive Bücher (Spielbücher) Darin werden verschiedene Situationen und Handlungsmöglichkeiten präsentiert. Das Kind trifft die Entscheidung, an welcher Stelle im Buch es weiterliest. Das Kind kann den Ausgang mitentscheiden.

Lesematerial – gemeinsam nach einem Buch stöbern, an dem das Kind Interesse zeigt, dabei auf den individuellen Fortschritt des Kindes achten.

Bemerken Sie, dass ihr Kind den Text zwar liest aber nicht wiedergeben kann, was es gerade gelesen hat, dann stellen Sie Fragen zum Gelesenen, lassen sich kurze Abschnitte erzählen oder stellen (schriftliche) Fragen zum gelesenen Text. Dabei werden zu einer Frage mehrere, teilweise falsche bzw. nicht zutreffende Antworten vorgegeben, unter denen die jeweils richtigen ausgewählt werden sollen.

Lese-Mal-Aufgaben:  jede Lese-Mal-Aufgabe überprüft die Fähigkeit des sinnerfassenden Lesens. Mit der richtigen Erledigung der in der Aufgabe enthaltenen Anweisung, zeigt das Kind, dass es den Inhalt erfasst hat.

Hörbücher anhören und dabei mitlesen  oder einen Abschnitt anhören, den nächsten selber lesen

Digitale Medien können das Lesen für Kinder interessant machen (eBook, Lese–App), sie können die Lust am Lesen wecken.

Das Wichtigste, liebe Eltern, ist ihr Zutrauen in ihr Kind, ihre Geduld und Ausdauer. Feiern Sie jeden kleinen Erfolg mit ihrem Kind und freuen Sie sich mit ihm.

 

 

 

 


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