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Eigenheim im Sicherheitscheck: So wird Ihr Zuhause kindersicher

von Dr. Johanna Trauner-Karner

Zuhause ist der Ort, an dem sich Kinder geborgen fühlen, spielen, lernen – und sich frei entfalten sollen. Damit das auch sicher gelingt, lohnt es sich, die eigenen vier Wände regelmäßig auf mögliche Gefahrenquellen hin zu überprüfen. Das KFV hat dafür eine umfangreiche Checkliste erstellt.

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie wollen entdecken, ausprobieren und verstehen – und bringen sich dabei manchmal ungewollt in gefährliche Situationen: Jedes Jahr verletzen sich durchschnittlich 47.400 Kinder (0-14 Jahre) im Haushalt so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen, das macht rund 41 Prozent vom gesamten Unfallgeschehen dieser Altersgruppe aus. Besonders häufig kommt es zu Stürzen (67%) – oft von Hockern, Betten oder beim Laufen in der Wohnung – und Zusammenstößen mit Objekten, Personen oder Tieren (17%). Auch eingeklemmte Finger in Türen, Trampolinunfälle, Bisse von Haustieren, Verbrühungen sowie Quetschungen und Schnittverletzungen kommen häufig vor.

„Die Familie und das häusliche Umfeld sind, abseits von Schule und Kindergarten, der Ort, an dem Kinder die meiste Zeit verbringen. Gerade deshalb ist es sinnvoll, typische Gefahrenquellen wie ungesicherte Fenster, Stufen, Steckdosen, oder heiße Herdplatten in den Blick zu nehmen – und mit einfachen Maßnahmen zu entschärfen“, so Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

Besonders schwere Unfälle bei Fensterstürzen

Besonders Fensterstürze zählen zu den schwersten und gleichzeitig meist unterschätzten Unfallrisiken bei Kleinkindern. Im Durchschnitt stürzt in Österreich rund alle 4 Wochen ein Kind aus einem Fenster. Die Folgen reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und inneren Organen. „In Haushalten, in denen Kinder leben, sollten daher alle Fenster und Balkontüren mit entsprechenden Fenstersicherungen ausgestattet sein. Am besten geeignet sind versperrbare Kindersicherheitsgriffe – diese lassen sich auch im arretierten Zustand zum Lüften kippen, um eine regelmäßige Frischluftzufuhr sicherzustellen“, so Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.  Katzen- oder Fliegenschutzgitter hingegen eignen sich nicht als Schutzmaßnahme, sie können bei Druck nachgeben oder reißen.

Checkliste Kindersicherheit im Haushalt

Die Gefahren im Haushalt sind vielfältig. Das KFV hat daher eine umfangreiche Checkliste für mehr Kindersicherheit entwickelt. Sie hilft Eltern dabei, Gefahrenquellen zu erkennen und rasch zu beseitigen. Schon kleine Veränderungen können viel bewirken – ein kurzer Sicherheitscheck sorgt für mehr Schutz und ein gutes Gefühl im Familienalltag.

FENSTERSTURZ!

  • Fenster und Balkontüren mit Fenstersperren oder -gitter versehen
  • Aufstiegshilfen in der Nähe von Fenstern und Balkonen entfernen (z.B. Sessel, Tische, Querlatten auf Balkonen)
  • Kinder beim Lüften nicht aus den Augen lassen

VERBRÜHUNGSGEFAHR!  

  • Herdschutzgitter anbringen
  • Temperaturbegrenzer für Armaturen installieren
  • Tischdecken vermeiden, an denen Kinder ziehen können.
  • Herabhängende Kabel von Wasserkochern sichern oder vermeiden.

STROMSCHLAG!

  • Steckdosen absichern und beschädigte Kabel entfernen

 SCHNITT- UND STICHVERLETZUNGEN!

  • Küchenmesser und Besteck sicher verwahren
  • Glastüren erkennbar markieren und durch Sicherheitsglas oder Splitterschutzfolie absichern

(AB-)STURZGEFAHR!

  • Schutzgitter an allen Treppenzugängen befestigen
  • Baby-Wippe und Hochstuhl stabil aufstellen – Baby immer anschnallen
  • Hausschuhe oder Socken mit rutschhemmenden Sohlen verwenden
  • Eckenschutz bei scharfen Kanten und Ecken anbringen

UMFALLENDE GEGENSTÄNDE!

  • Möbel und schwere Gegenstände (z.B. TV-Gerät) kippsicher montieren

VERGIFTUNG!

  • Putzmittel, Medikamente, Kosmetika und Alkohol unerreichbar verwahren
  • Giftige Zimmerpflanzen entfernen

BRANDGEFAHR!

  • Feuerquellen (z.B. Feuerzeuge, Streichhölzer, Kerzen) unerreichbar aufbewahren
  • Rauchmelder in allen Räumen montieren

ERSTICKUNGSGEFAHR!

  • Kleinteilige Spielsachen (kleiner als die Faust des Kindes), wie Murmeln, Knöpfe, kleine Bausteine entfernen
  • Plastiksäcke- und Taschen entfernen

STRANGULATIONSGEFAHR!

  • Herabhängende Kordeln und Schnüre (Vorhänge, Rollos) entfernen

Mehr Tipps für Kindersicherheit erhalten Eltern und Erziehungsberechtigte in der kostenlosen KFV-„Hoppala App“. Egal ob zu Hause, im Verkehr oder bei Freizeitaktivitäten: In der „Hoppala App“ findet man – passend zum Alter der Kinder – alles rund um das Thema Sicherheit und das gestützt durch Studien und jahrelange Erfahrungen der Expert*innen aus dem KFV. Alle Informationen finden Sie unter https://hoppalaapp.at

 

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