Der Nachwuchs bringt viel Freude – und oft auch viel Müll. Doch mit ein paar einfachen Tricks lässt sich der Alltag mit Baby umweltfreundlicher und müllfreier gestalten. Hier sind sechs praxistaugliche Zero Waste Anregungen, die der Umwelt und dem Baby guttun, und ganz nebenbei auch das Geldbörsel schonen.
Gebraucht statt neu: Babyausrüstung ausleihen oder gebraucht kaufen
Kinderwagen, Babybett, Tragehilfen – viele Dinge werden nur kurz genutzt. Statt alles neu zu kaufen, lohnt es sich, bei Freunden, auf Kinderflohmärkten oder auf Second-Hand-Plattformen nach gebrauchter Ausrüstung zu suchen. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Und eine hochwertige Ausstattung aus zweiter Hand bereitet definitiv mehr Freude, als eine billige Neuanschaffung in minderwertiger Qualität.
Babykleidung „preloved“: gut für die Umwelt und die Haut
Verwenden und weitergeben – dieses Prinzip bewährt sich bei Babykleidung gleich aus mehreren Gründen: Denn das Baby wächst besonders am Anfang so schnell, dass der neue Strampler oft nur kurze Zeit passt. Gerade die Erstlingsausstattung ist daher – selbst wenn sie öfter weitergegeben wurde – oft noch wie neu. Doch auch Babys Gesundheit profitiert, denn unerwünschte Chemikalien in den Textilien sind nach einigen Wäschen ausgewaschen.
Stoffwindeln: Müll sparen und natürliche Materialien nutzen
Ein Baby verbraucht in den ersten Jahren etwa 6.000 Wegwerfwindeln – das entspricht rund einer Tonne Müll. Stoffwindeln sind hier eine nachhaltige Alternative: Sie bestehen aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Hanf und sind sanft zur Babyhaut. Moderne Systeme sind heute besonders einfach zu handhaben und lassen sich mit waschbaren Einlagen kombinieren. Eltern, die sich für Stoffwindeln entscheiden, sparen im Schnitt 1.000 Euro pro Kind. Außerdem unterstützen die meisten Gemeinden in Österreich die Anschaffung der Grundausstattung mit einem Windelgutschein. Informieren Sie sich am besten an Ihrem Wohnort.
Natürliche Körperpflege fürs Baby
Babys Haut benötigt keine parfümierten Babycremes oder -lotionen. Grundsätzlich gilt bei der Körperpflege: Weniger ist mehr. Das Waschen mit Wasser ist in den ersten Monaten völlig ausreichend, und auch eincremen ist nicht nötig. Statt konventioneller Feuchttücher habe ich fürs Wickeln gerne kleingeschnittene Frotteetücher aus alten Handtüchern verwendet. Mit warmem Wasser oder ein paar Tropfen Olivenöl lässt sich Babys Po damit wunderbar reinigen.
Lange stillen – die natürlichste Form der Ernährung
Muttermilch ist nicht nur die beste Nahrung fürs Baby, sondern auch die umweltfreundlichste: Sie verursacht keinen Müll und ist immer verfügbar. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation lautet, Babys mindestens sechs Monate voll zu stillen. Auch nach der ersten Beikost können Mütter dies laut WHO durchaus bis zum 2. Lebensjahr oder sogar darüber hinaus weiter tun.
Selbstgemachte Beikost statt Gläschen
Fertige Babygläschen sind praktisch, aber sie verursachen Verpackungsmüll und enthalten manchmal Zusatzstoffe. Selbstgemachter Brei aus regionalem, saisonalem Gemüse und Obst ist gesünder und verursacht keinen Abfall. Einfach auf Vorrat pürieren und in Eiswürfelbehältern einfrieren – so haben Sie immer eine Mahlzeit griffbereit und können die Portionsgrößen flexibel variieren. Denn gerade beim ersten Löffelchen sind die Mengen, die das Baby zu sich nimmt, minimal.
Fazit: Nachhaltigkeit im Babyalltag ist einfacher als gedacht
Ein umweltfreundllicher Babyalltag ist kein Hexenwerk. Mit Kleidung und Ausrüstung aus zweiter Hand, waschbaren Stoffwindeln und selbst zubereiteten Mahlzeiten lässt sich viel Müll sparen – und das Baby profitiert von hochwertigen Materialien und gesunden Mahlzeiten. Probieren Sie es einfach aus! Jeder kleine Schritt zählt, und oft sind die nachhaltigen Lösungen auch die gesündesten für Ihr Kind.