Der gesellschaftlich weit verbreitete Tenor ist unüberhörbar: Immer mehr Kinder sind schwierig, zappelig, unkonzentriert, aufbrausend, verhaltensauffällig… Viele dieser Kinder werden aufgrund ihres Verhaltens oft vorschnell therapiert und/oder bekommen sogar Medikamente verschrieben. Sind diese Kinder wirklich so schwierig oder werden sie von uns Erwachsenen dazu gemacht? Welche Ursachen für auffälliges Verhalten gibt es und was kann man dagegen tun?
Bei einem Großteil der Fälle sind es wir Eltern, die oft mit einfachen Verhaltensweisen und Änderungen im Alltag eines vermeintlich „schwierigen“ Kindes am meisten bewirken können wie z.B. einer Ernährungsumstellung, mehr Bewegung, einem geringeren Medienkonsum oder durch die Einführung eines ruhigen und strukturierten Tagesablaufs.
Doch wann spricht man nun wirklich von ADHS/ADS oder etwaigen Wahrnehmungsstörungen? Diese Diagnose kann heute eigentlich keine Einzelperson mehr stellen, sondern es braucht ein multidisziplinäres Team von einer erfahrenen fachärztlichen Einschätzung, einer psychologischen Begutachtung sowohl der Begabung wie auch der psychischen Situation mit zusätzlichen Möglichkeiten der Ergotherapie, Logopädie, Pädagogik oder Sozialarbeit, manchmal auch der medizinisch-apparativen Diagnostik. Nur ein derart erhobenes seriöses Gesamtbild der Situation kann ein gutes und verlässliches Ergebnis bringen.
Expert(inn)enstimmen
Michaela Harrer
Jahrgang 1961, Dipl. Ehe- Familien- Lebens- und Sozialberaterin, Systematische Kinder und Jugendberaterin, eingetragene Mediatorin.
www.einguterweg.net
Mutter von 4 erwachsenen Kindern und mehrfache Großmutter, seit 20 Jahren in freier Praxis im Kompetenzzentrum Wien West, 1130 Wien Speisingerstraße 113b, als anerkannte Beraterin in der geförderten Familienberatungsstelle des Vereins PELE (Persönlichkeit Leben) 1190 Wien, Gallmeyergasse 16 und in der Familienberatung bei Gericht im Bezirksgericht Döbling tätig.
„ Sei nicht so lästig!“
Katrin Unterweger, MSc
Ergotherapeutin, Psychologin, Pädagogin.
Arbeitet als Ergotherapeutin in freiberuflicher Praxis (Kassentherapeutin) – Schwerpunkt Pädiatrie mit Ausbildung im Bereich der Sensorischen Integration; Lehr- sowie Vortragstätigkeiten; Referentin für evidenzbasierte Ergotherapie bei Ergotherapie Austria.
Was ist sensorische Integration, was leistet sie?
Klaus Vavrik
Dr. Klaus Vavrik ist ärztlicher Leiter des „Ambulatoriums für Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie Fernkorngasse“ in Wien, niedergelassener Kinder- und Jugendarzt, Kinder- und Jugendpsychiater,Psychotherapeut sowie Präsident der „Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit“.
http://www.kinderjugendgesundheit.at/
Unruheverhalten und ADHS bei Kindern und Jugendlichen
Barbara Massatti
Mag. Barbara Massatti ist Ernährungswissenschafterin, Kindergesundheitstrainerin, Nordicwalkingtrainerin und hat zusätzlich über 14 Jahre Berufserfahrung im medizinischen Bereich. Sie ist Mutter von zwei Töchtern und lebt ihre Experimentierfreudigkeit im ständigen Erkunden von neuen kulinarischen Genüssen und Freizeitaktivitäten wie Yoga und Surfen aus.
Kann Ernährung das Verhalten unserer Kinder beeinflussen?
Weitere Schwerpunktthemen

Psychische Erkrankungen bei Kindern
Kinder und Jugendliche können – genauso wie Erwachsene auch – als Ausdruck einer Krise kinder- und jugendpsychiatrische Symptome entwickeln. Wenn Eltern Veränderungen und psychische Belastungen bei ihren Kindern wahrnehmen, ist die Kinder- und Jugendpsychatrie hier die erste und wichtigste Anlaufstelle.

Konflikte
Konflikte sind ein Teil der menschlichen Kommunikation und Interaktion. Sie entstehen überall dort, wo Menschen aufeinander treffen und sind ein wichtiger Teil des sozialen Miteinanders. Bei Kindern passieren sie oft blitzschnell und manchmal ist der Grund des Konfliktes auf den ersten Blick nicht sicht- und erklärbar. Daher ist es sehr schwierig für Eltern in der Situation bzw. schon vorher passend zu reagieren. Soll man eingreifen oder doch noch abwarten?
Egal ob Streit zwischen Geschwistern, Probleme in der Eltern-Kind-Beziehung oder Streitereien mit Freunden bis hin zum Mobbing – Konflikte gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen einfach dazu. Eltern können diese Situationen nützen um ihre eigene Konfliktkompetenz weiter zu entwickeln und ihre Kinder bei der Kompromissfähigkeit zu fördern.

Überfordern – Unterfordern – Fördern
Zu viel oder zu wenig Förderung führt bei der Entwicklung von Kindern schnell zu Frust und Desinteresse. Eltern schaffen die besten Bedingungen, wenn Spaß und Freude am Tun im Mittelpunkt stehen.
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Zu viel oder zu wenig Förderung führt bei der Entwicklung von Kindern schnell zu Frust und Desinteresse. Eltern schaffen die besten Bedingungen, wenn Spaß und Freude am Tun im Mittelpunkt stehen.