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Spielplatz: Mehr als 10.000 Kinder müssen jedes Jahr ins Spital

von Dr. Johanna Trauner-Karner

Ein Helm kann beim Fahrradfahren Leben retten, auf Spielplätzen können diese aber zur Gefahr werden.

Pro Jahr verletzen sich in Österreich rund 10.700 Kinder unter 15 Jahren auf Spielplätzen so schwer, dass sie stationär oder ambulant in einem Spital behandelt werden müssen (Durchschnitt 2015-2024). Rund 1.800 Unfälle davon entfallen auf Spielplätze im Schulbereich, 2.400 auf Spielplätze in Wohngebieten und 6.500 auf öffentliche Spielplätze. Diese Zahlen zeigen eines ganz klar: Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit, wo die Eltern eine hohe Verantwortung bei der Beaufsichtigung der Kleinkinder tragen. Zugleich wissen Eltern aber auch nur zu gut, wie wichtig ausreichende Bewegung bereits im Kindesalter ist. Aber wie ermuntert man seine Kinder am besten zu sicherer Bewegung?

Auf Spielplätzen gibt es zum Teil jedenfalls andere Empfehlungen als im Straßenverkehr. „Setz Deinen Helm auf“ beispielsweise ist eine Anweisung, die vermutlich jedes Kind bis 12 Jahre von seinen Eltern schon einmal vor der Benützung eines Fahrrades gehört hat. Beim Radfahren ist der Helm tatsächlich nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern kann auch Leben retten.

Auf Spielplätzen sind die Seile (oder auch Stangen) hingegen bei etlichen Geräten – wie zum Beispiel bei Kletterspinnen – absichtlich so konstruiert, dass der Kopf locker durchpasst, falls ein Kind ausrutscht. Würde das Kind hingegen einen Helm tragen, steigt die Gefahr des Hängenbleibens.

Auch herumliegende Fahrräder können zur Stolperfalle werden

Apropos Fahrradfahren: Wenn Kinder zum Spielplatz mit dem Fahrrad anreisen, lassen sie ihre Räder aufgrund der Vorfreude aufs Spielen manchmal einfach irgendwo fallen. Dies stellt allerdings eine nicht zu unterschätzende Stolperfalle dar. Besser ist es, die Räder aufrecht in sicherer Entfernung abzustellen. Zu den häufigsten Verletzungsarten auf Spielplätzen gehören nämlich generell Stürze und Stolpern (rund 8.700 Fälle pro Jahr) gefolgt von Kontakt mit statischen Objekten (rund 310) und Kontakt mit anderen Personen (rund 270). Dies betrifft zumindest jene Fälle, die ambulant oder stationär in Spitälern behandelt werden müssen. Viele kleinere Verletzungen kommen noch dazu.

Die Anzahl der spitalsbehandelten Fälle kennen wir deshalb recht gut, weil das KFV jedes Jahr tausende Unfallopfer in den Spitälern nach dem Unfallhergang und der Verletzungsschwere befragt. Bei der Anzahl der Verletzungen wird das Ranking von Knochenbrüchen angeführt (rund 8.500 Fälle pro Jahr), gefolgt von offenen Wunden und (510) und Prellungen (570). Besonders häufig ereignen sich Unfälle übrigens auf Schaukeln und Rutschen.

Tipps zur Vermeidung von Unfällen auf Spielplätzen.

  • Beim Spielen sollten Kordeln, Schals und Ketten abgenommen werden, damit die Kinder nicht beim Rutschen oder Klettern hängenbleiben.
  • Beim barfuß Gehen, könnten die Kinder auf Glasscherben oder Wespen treten. Daher: Geschlossene und rutschfeste Schuhe tragen. Diese bieten auch besseren Halt.
  • Nicht in der prallen Sonne spielen und ausreichend trinken.
  • Eltern sollten die Geräte vor der Benutzung nach Spänen, Nägeln und anderen spitzen Gegenständen absuchen.
  • Kleine Kinder bis 5 Jahre in Armlänge beaufsichtigen, größere in Sichtweite.
  • Die Kinder nur altersgerechte Geräte benutzen lassen.
  • Nie mit dem Kopf voran rutschen, immer sitzend und mit den Füßen voraus.
  • Keine überfüllten Spielgeräte nutzen. Wenn zu viele Kinder auf einem Gerät sind, steigt das Risiko von Stürzen oder Zusammenstößen.

 

 

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