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Depression statt Mutterglück

von Mag.a Eva-Maria Strobl

Elternbildung
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Die Zeit der Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes bedeuten eine große Veränderung im Leben. Neue Herausforderungen stehen an und das bisherige Leben steht oft Kopf.

Vielen fällt der Übergang in diese Lebensphase schwer. Statt Freude über das Neugeborene stellen sich Traurigkeit und zum Teil starke Stimmungsschwankungen ein.

Kurzes Stimmungstief oder schon eine Postpartale Depression (Wochenbettdepression)?Elternbildung

Der Babyblues trifft 80% der Mütter und tritt bereits ein paar Tage nach der Geburt ein. Es handelt sich um ein kurzes Stimmungstief, das meist schnell wieder vorübergeht. Statt Freude empfinden die Frauen Traurigkeit, Überforderung, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, Appetit- und Schlaflosigkeit oder haben Angstgefühle und Zwangsgedanken.

Auslöser dafür ist der Östrogenspiegel der sich in der Schwangerschaft erhöht. Nach der Geburt kommt es zu einem extremen Abfall.

Hält dieses Stimmungstief über Wochen an, handelt es sich nicht mehr um einen Babyblues, sondern um eine schwerwiegende Depression. Es hat sich eine Postpartale (Wochenbett) Depression entwickelt.

Woran erkenne ich eine Postpartale Depression (Wochenbettdepression)?Elternbildung

Diese Erkrankung ist nicht selten.
Jede 5. Mutter in Österreich entwickelt eine Postpartale Depression!

Anzeichen dafür sind, dass sich betroffene Mütter nicht über ihre Kinder und ihre neue Lebenssituation freuen und nur schwer Beziehung zu ihrem Baby aufbauen können, dies geht oft mit starken Schuldgefühlen einher. Oft sind die Frauen übermäßig besorgt, dass dem Baby etwas passieren könnte, empfinden eine große innere Leere und Hoffnungslosigkeit.

Bleibt die Postpartale Depression unbehandelt, kann sich in seltenen Fällen (1%) auch eine sogenannte Postpartale Psychose entwickeln. Dabei treten Wahnvorstellungen und Halluzinationen (Sinnestäuschungen) auf und der Alltag ist für die Frauen nicht mehr bewältigbar.
Im schlimmsten Fall verlieren die Mütter die Kraft zum Leben oder haben Angst ihr Baby zu verletzen.

Eine Postpartale Depression kann bis zu einem Jahr nach der Geburt entstehen und eine Behandlung ist spätestens dann angebracht, wenn man mit dem Alltag nicht mehr zurechtkommt.

Typische Gedanken betroffener Mütter sind:

  • „Ich fühle mich unsicher…“
  • „Ich empfinde kaum mehr Freude und Lebenslust…“
  • „Ich fühle mich überfordert…“
  • „Ich habe Angst mein Baby zu verletzen…“

Wie kommt es dazu?Elternbildung

Sehr oft fehlt die soziale Unterstützung, „die helfenden Hände“, bei der Versorgung des Kindes. Beispielsweise leben die Großeltern nicht in der Nähe, der Vater ist in der Arbeit oder gar nicht vorhanden. Die Mütter fühlen sich alleingelassen und überfordert.

Auch finanzielle Probleme, Konflikte in der Partnerschaft, enormer gesellschaftlicher Druck, wie man als Mutter zu sein hat, können für die Postpartale Depression verantwortlich sein. Nicht selten sind es die eigenen Erwartungen und Ansprüche, die den Druck zusätzlich erhöhen und so die Wahrscheinlichkeit zu erkranken.

Ein weiterer Risikofaktor sind schwierige oder traumatisch erlebte Geburten. Dabei geht es um das eigene, subjektive Empfinden, beispielsweise keine Kontrolle gehabt oder sich ausgeliefert gefühlt zu haben. Auch Versagensgefühle können im Zusammenhang mit der Geburt auftreten und sehr belastend sein.

Wichtig ist auch die Vorgeschichte der Mutter. Ein Drittel der Mütter, die an einer Postpartalen Depression erkranken, hatte bereits irgendwann davor in ihrem Leben mit psychischen Problemen zu kämpfen.

Was kann ich dagegen tun?Elternbildung

Die Postpartale Depression ist noch immer ein Tabuthema. Viele Mütter schämen sich darüber zu reden und haben große Schuldgefühle. Dahinter steht – wie bereits erwähnt – meist die Erwartung, als Mutter glücklich sein zu müssen.

Wichtig ist es für Betroffene und Angehörige zu wissen, dass derartige Gefühle und Gedanken in dieser sensiblen Zeit nichts Ungewöhnliches sind. Vielen Frauen geht es genauso. Übrigens treten Depressionen auch bei Vätern auf – allerdings nicht in der Häufigkeit wie bei Müttern.

Der erste Schritt ist es darüber zu sprechen, sich auszutauschen und um Hilfe zu bitten bzw. diese auch anzunehmen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen (Geburtsvorbereitungskurse, Eltern-Kind-Gruppen, Stillgruppen, Selbsthilfegruppen etc.) sowie Beratung durch Hebammen oder speziell ausgebildete Fachkräfte können wertvolle Unterstützung bieten.

Ziel ist es die Frauen so früh wie möglich, optimal bereits in der Schwangerschaft, zu erreichen um die besten Startbedingungen und Hilfsangebote für die Frauen und Familien zu schaffen. Es ist nie verkehrt sich auch schon bei kleinen Sorgen Hilfe zu suchen.

Wo bekomme ich Hilfe?Elternbildung

FEM-Elternambulanz
Klinik Ottakring
Angegliedert an die Gynäkologische Geburtshilfliche Abteilung
Pavillon 20, 1. Stock

Zeiten:
Mo, Di, Fr: deutschsprachige Beratung 8:30-12:30
Mi: türkischsprachige Beratung 08:30-12:30
Do: polnischsprachige Beratung 08:30-12:30

0650/546 30 66

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