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Stillen in den ersten Tagen und Wochen

von Julia Hahn

Elternbildung
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Vorbereitung auf das StillenElternbildung

So wie dein Körper sich bereits in der Schwangerschaft auf das Stillen vorbereitet, kannst auch du dir Wissen für die erste Zeit mit deinem Baby aneignen. Heute ist dies bereits ein Teil in vielen Geburtsvorbereitungskursen. In speziellen „Stillvorbereitungs-Workshops und Vorträgen“ erfährst du ebenfalls alles Wichtige zu Anlegetechnik, Stillpositionen, Brustpflege, und weitere Infos rund ums Stillen.

Nach der Geburt – Bonding und erstes AnsaugenElternbildung

Dein Baby ist da! Im Idealfall kuschelt ihr direkt nach der Geburt ausgiebig Haut an Haut („Bonding“), dies ist auch nach einem Kaiserschnitt oft sofort möglich und besonders wertvoll für das Neugeborene. Nach einer kurzen Verschnaufpause beginnt dein Baby ganz instinktiv durch den „Breast-Crawl“ nach der Brust zu suchen. Das Baby hebt dabei den Kopf und lässt ihn von oben auf die Brust der Mama herabfallen – es braucht keine Anleitung dazu, wie es die Brust der Mama korrekt in den Mund nimmt. Jetzt kann sich dein Baby mit dem „Kolostrum“ sättigen und regt dabei gleichzeitig die Milchbildung an. Deshalb ist das unmittelbare Bonding nach der Geburt auch für den Stillbeginn so wichtig: Um deinem Baby die Gelegenheit zu geben so bald als möglich das erste Mal an der Brust zu trinken. Manche Babys brauchen etwas mehr Zeit und benötigen vielleicht auch etwas Unterstützung.

Kolostrum und MuttermilchElternbildung

Die erste Milch, die dein Baby während der ersten Tage aus deiner Brust trinkt, wird Vormilch oder Kolostrum genannt. Ein gesundes Baby braucht nichts Anderes, eine Zufütterung würde sich störend auf den natürlichen Aufbau der Milchbildung auswirken. Kolostrum unterscheidet sich von der so genannten reifen Muttermilch in Aussehen, Konsistenz und Farbe. Es ist etwas dickflüssiger als reife Muttermilch, von der Farbe her eher gelblich und auch etwas anders zusammengesetzt: Kolostrum enthält ca. 3 Mal so viel Eiweiß als reife Muttermilch und besitzt eine hohe Konzentration von Immunglobulinen. Es stabilisiert den Blutzucker und unterstützt unter anderem auch die Ausscheidung des Mekoniums (Kindspech).

Nach ca. 2 bis 5 Tagen erfolgt der „Milcheinschuss“ und die Vormilch wird durch die sogenannte Übergangsmilch ersetzt. Nach etwa zwei Wochen ist dann aus der Übergangsmilch die reife Muttermilch geworden. Diese setzt sich aus allen wichtigen Nährstoffen zusammen, die dein Baby für ein gesundes Wachstum braucht. Faszinierend ist, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch stetig ändert – sie passt sich immer an die Bedürfnisse deines Säuglings an!

Hungerzeichen und das richtiges AnlegenElternbildung

Als frischgebackene Mama kannst du bereits frühe Hungerzeichen deines Babys erkennen. Warte nicht, bis es weint, Schreien ist ein sehr spätes Hungerzeichen und es ist schwierig, einen weinenden Säugling an die Brust zu legen. Frühe Hungerzeichen sind zB.

• Schmatzen
• Hand wird zum Mund bewegt
• Sanfte Laute, Sauggeräusche
• Unruhe, den Kopf hin und her bewegen

Beim Anlegen ist es wichtig, dass dein Baby den Mund weit öffnet, die gesamte Brustwarze und den Warzenvorhof in den Mund nehmen kann. Setze oder lege dich bequem hin, unterstütze deine Arme und Rücken gerne mit Kissen. Es gibt unterschiedliche Stillpositionen – mit der Zeit wirst du herausfinden, welche sich für dich und dein Baby gut anfühlen und in welcher Haltung du dich entspannen und dein Neugeborenes bequem trinken kann. Ob dein Baby gut angesaugt hat, erkennst du daran, dass Kinn und Nase die Brust berühren und die Lippen nach außen gestülpt sind. Dein Baby saugt rhythmisch, nach einiger Zeit hörst du es schlucken und du kannst sehen wie die Wangenmuskulatur „arbeitet“, manchmal wackelt sogar das Ohr!

Der Magen deines Neugeborenen ist winzig klein, so klein wie eine Kirsche (5-7ml) und am dritten Tag ca. so klein wie eine Walnuss (22-27ml). Daher kann dein Baby zu Beginn bei jeder Stillmahlzeit nur sehr geringe Mengen aufnehmen. Es ist wichtig, die Brust so oft wie möglich anzubieten, um ausreichend Nahrungsaufnahme zu sichern und die Milchproduktion anzukurbeln. Das bedeutet, dass je früher und desto häufiger ein Baby angelegt wird, umso mehr Milch wird produziert.

Mit wachsender Größe, nimmt dann auch der Hunger zu – dementsprechend wird es mehr und auch öfters trinken, im Durchschnitt ca. 8 – 12 Mal oder öfters innerhalb von 24 Stunden.

Typische AnfangsschwierigkeitenElternbildung

Hautkontakt ist das Um und Auf einer guten Stillbeziehung, tagsüber, wie auch nachts! Außerdem hilft es Dir, Dein Baby kennenzulernen, die Zeichen langsam lesen zu lernen und Vertrauen in die eigenen mütterlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

In den ersten Tagen kann es sein, dass die Brustwarzen empfindlich sind und etwas schmerzen (sog. Ansaugschmerz). Keinesfalls sollten echte Schmerzen beim Stillen auftreten, Stillen soll nicht weh tun!

Was tun bei Schmerzen in den ersten Tagen: Du kannst Deinem Baby die Führung überlassen, die Haltung verändern und dem Kind die Brust selbst finden lassen. Falls das nicht hilft, bitte kontaktiere recht rasch eine Stillberaterin/ Liste s.

Tränen und starke emotionale Zustände sind normal in der ersten Zeit, v.a. in der Zeit des Milcheinschusses. Findest Du nach einigen Tagen nicht aus diesem Zustand heraus, hol dir bitte Unterstützung bei einem Arzt oder einer Hebamme!

Bonding/Bindung: Die Liebe zu deinem Baby kann auf den ersten Blick kommen, sie kann sich aber auch langsam über einige Monate entwickeln.

Unsicherheit bzgl. Stilldauer: Wie lange soll mein Baby stillen: so oft und so lange es möchte! Es kann u.U. auch länger als eine Stunde dauern. Von welcher Seite es dabei trinkt, ist nicht so wichtig, als Mutter sollst du dich wohlfühlen, egal wie lange auf welcher Seite getrunken wird, das muss nicht auf Biegen und Brechen ausgewogen sein und soll keinesfalls Druck verursachen.

Stillen und Schlafen
Immer noch kursieren Vorurteile und Ratschläge rund um das nächtliche Schlafen einer Mutter und wie dieses auszusehen hat, das kann für neue Mütter sehr verwirrend sein.

Dabei gibt es ein wunderbares, evolutionäres System, genannt Brustschlaf, welches eine sehr enge Kommunikation zwischen Müttern und ihren stillenden Babys ermöglicht. Die Mutter schläft meist seitlich zu ihrem Baby gedreht, die Knie unter ihm angezogen und bietet so einen sicheren Rahmen für ihr Kind. Die Mütter erwachen bei der kleinsten Bewegung und reagieren sogar auf Atemveränderungen. Bei gemeinsam schlafenden Mutter-Kind-Paaren sind die Schlaf- und Traumphasen aufeinander abgestimmt, weshalb mit ihrem Baby schlafende Mütter sehr viel seltener in der Phase des Tiefschlafs aufgeweckt werden und dadurch erholter und entspannter sind.

Youtube Link Brustschlaf, das Video zeigt Brustschlaf ab dem 6. Monat, davor ist er natürlich genau so wichtig und relevant: https://www.youtube.com/watch?v=qqJzLADr3Hs

Beim nächtlichen Stillen ist es außerdem wichtig, dass die Mutter liegend bequem gut stillen kann.

Download Infoblatt zu Stillpositionen

Wusstest Du, dass /wie

  • dein Baby vor allem nachts wächst? Da sind die meisten Wachstumshormone in der Brustmilch enthalten!
  • das nächtliche Stillen von Säuglingen die Milchmenge bei der Mutter reguliert?
  • das Risiko am plötzlichen Kindstod (SIDS) zu sterben um 50-70% reduziert wird durch Stillen nach Bedarf?
  • Du dein Bett sicher gestalten kannst? Link zum Merkblatt safe sleep 7
  • In vielen Kulturen das Wochenbett 2-3 Monate dauert, in dieser Zeit die neue Mutter umsorgt wird, damit sie sich gut um ihr neues Kind kümmern kann?

Erste Hilfe Adressen

Für Fragen rund um das Thema Stillen wende Dich bitte an eine Stillorganisation:

La Leche Liga Österreich https://www.lalecheliga.at/

ÖAFS https://www.oeafs-stillen.at/

VSLÖ (IBCLC-Stillberatung) https://www.stillen.at/

Für Fragen rund um das Thema Baby- und Kinderschlaf wende Dich bitte an www.kinderschlafberatung.com

Co-Autorin des Artikels:
Daniela Simon-Butcher
(einen weiteren Artikel von ihr finden Sie hier auch zum Thema Nächtliches Abstillen)


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