Zum Beispiel bügeln Männer „nicht so gerne“ und Frauen fühlen sich generell mehr für den Haushalt zuständig. Oft hat sich die Verteilung einfach „so ergeben“, auch wenn sich die Eltern für eine partnerschaft-liche Aufteilung der Haushaltstätigkeiten aussprechen.
Spätestens mit der Geburt eines Kindes wird das Ideal der egalitären Arbeitsaufteilung zur Utopie, wird aus einer Studie über die Arbeitsaufteilung bei Paaren mit Kindern in Österreich ersichtlich. Die dadurch entstehende ungleiche Verteilung von Hausarbeit und Kinderbe-treuung bleibt oft dauerhaft beste-hen. Der Wiedereinstieg der Mutter nach der Karenz ins Erwerbsleben ändert an diesem Muster wenig, wenn es sich (wie bei den meisten Fällen) um einen Teilzeitjob handelt, ergibt die qualitative Studie der Psycho-login Sabine Buchebner-Ferstl vom Österreichischen Institut für Familienforschung. Bei der Erhebung, an der neben Österreich auch Belgien und Holland beteiligt waren, wurden für Österreich vierzig Paare befragt.
Wie „Halbe-Halbe“ funktionieren kann
– Voraussetzungen für ein ähnlichen Zeitbudget der Eltern wie beispielsweise:
* „Vereinbarkeitskultur“ auch für Väter
* Kinderbetreuungseinrichtungen, die den Bedürfnissen von Eltern
UND Kindern gerecht werden
* die finanziellen Voraussetzungen, um eine egalitäre Verteilung der
Kinderbetreuung (z.B. Väterkarenz) zu ermöglichen bzw. zu erleichtern
– Vertrauen, dass das Kind gut aufgehoben ist, wenn Eltern selbst einer
Erwerbstätigkeit nachgehen
– engagierte Männer, die „Vereinbarkeit“ zu ihrem Thema machen und nicht
nur einzelne Aufgaben (im Haushalt und bei der Kinderbetreuung),
sondern VERANTWORTUNG übernehmen
– Frauen, die bereit sind, Verantwortung an ihre Partner abzugeben und
ihnen die Freiheit lassen, Dinge „auf ihre Weise“ zu gestalten
– Entschlossenheit, familiäres Engagement auch angesichts hemmender
Einflüsse (negative Reaktionen von Arbeitgeber bzw. Umfeld, höheres
Einkommen als Partnerin…) umzusetzen
Quelle: Newsletter „beziehungsweise 08/05“, herausgegeben vom Informationsdienst des Österreichischen Instituts für Familienforschung
Mehr Informationen zu diesem Beitrag erhalten Sie bei Frau Mag. sabine Buchebner-Ferstl, Psychologin am ÖIF, Tel 01/535 1 454-25, sabine.buchebner-ferstl@oif.ac.at