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Papa werden ist nicht schwer, Papa sein jetzt auch nicht mehr!

von Clemens Schmoll

Elternbildung
Elternbildung
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Ich kann mich noch gut erinnern! Mein Karenzantritt, vom Vollzeitjob zum Vollzeitpapa – das wird schon, kein Problem! Habe ich doch vorher schon aktiv meine Elternrolle gelebt, meine Frau und ich uns die Betreuungszeiten aufgeteilt und die Erziehung partizipativ gestaltet. Also easy cheesy, oder?

Tja und dann kam der Alltag. Also richtiger Alltag, nicht nur mal mehrere Tage hintereinander auf die Kinder aufpassen, mit dem Ausblick: am Samstag kommt die Mama wieder. Nein, so richtiger Alltag! Also jeden Tag das gleiche, Routine mit Highlights, wie ich gerne sage. Aber eben Karenz-Alltags-Highlights. Also eine Packung Windeln kaufen gehen müssen, ein Paket retournieren, ein Arztbesuch. Raus aus der Wohnung, etwas „anderes“ erleben. Und das irgendwann zwischen 6-14 Uhr, weil dann musste der Große aus dem Kindergarten geholt werden. Ach ja, die Zeit mit dem Baby wollte ich ja auch noch genießen. Ganz da sein, die ersten Schritte verewigen und auch mal überlegen, welche selbstgekochten Rezepte wohl am besten schmecken könnten, der Mama, dem Großen und dem Baby. Wohnung ausmalen, Sachen reparieren… Alles wozu ich sonst nie gekommen bin, sollte in der Karenz Platz haben. Ob er wohl schon mithelfen kann? Beim Hämmern und Nageln? Da war doch so ein lustiges Foto irgendwo von einem Baby mit Socken in der Hand. Stricken? Nein, aber Toben! Ja genau, wilde Spiele spielen, klettern, raufen – naja. Irgendwann mal.

Also Nachfrage bei meiner Frau, was sie denn so gemacht hat, um neue Highlights zu schaffen – Spielgruppen. Das klingt gut, Austausch mit anderen in der gleichen Situation. Da muss es doch was geben. Klar gibt es das. Aber nichts für Papas. Wir sind überall willkommen, aber nie unter uns. Natürlich ist es auch nett bei vielen Mamas zu sitzen. Aber erstens bin ich dort immer nur willkommen und nicht Zielgruppe, andererseits hätte ich ganz andere Themen, die mich interessieren. Zum Beispiel wie zum Geier hat die Mama das einfach alles so hingekriegt, ohne durchzudrehen. Und ich muss ja in der Nacht gar nicht aufstehen. Aber dieser ewige Trott, immer das gleiche, und besonders anspruchsvoll ist es, sind wir uns ehrlich, nicht immer. Anders eben. Wie machen das die anderen Papas? Was denken die sich eigentlich. So wirklich? So ganz ehrlich? Was machen die mit ihren Kleinen? Das würde ich gerne mal sehen und beobachten.

Eben ein Austausch. Ich zeige was ich kann, weiß und wie ich mache, der andere tauscht seine Erfahrungen mit mir. Und dann sehe ich mal, wie das wer anderer macht. Keine Mama, nein ein anderer Papa eben. Und Kinderkarenz ist irgendwie eine Ausnahmesituation. Wo sich doch von heute auf morgen plötzlich alles ändert! Die Karenz bedeutete für mich „Raus aus der Komfortzone“, neues, ungewohntes Terrain betreten, neue anderer Belastungen und Erfahrungen. Das habe ich noch nie vorher gemacht. Papa sein schon natürlich, ist ja das zweite, aber eben nicht so intensiv. Also ist es eine Ausnahme von meiner Lebenswelt. Und ich bin zwar Experte meiner Lebenswelt, vor allem Experte meines Kindes, aber wie ist es anderswo? Mache ich alles richtig? Und wen könnte ich fragen, außer meine Frau oder Mutter?

Apropos Belastungen, ich kann mich noch gut an den Stress erinnern, den mir z.B. die Zubereitung des Abendessens bereitete. Möglichst pünktlich sollte das Essen fertig sein, wenn meine Frau von der Arbeit heim kommt, was Schönes und Gutes zum Essen zaubern, beide Kinder quengeln, sind unruhig, weil sie Hunger haben und der Tag anstrengend war,… Wer kennt das nicht, Kochlöffel schwingen, Rohr aufdrehen, umrühren, weil das Essen sonst verbrennt, Kinder beruhigen und schnell soll’s gehen, weil ja die Kinder verhungern könnten. Ich war regelmäßig verschwitzt und vollkommen fertig nachher.

Zum Glück war diese Situation vor Corona, d.h. ich durfte mich auch mit anderen treffen und glücklicherweise gab es zumindest einen befreundeten Vater den ich manchmal treffen konnte. Aber so richtig reden wir Männer nicht darüber, was uns beschäftigt, behauptet meine Frau zumindest immer. Und irgendwie stimmt es ja auch. Dabei ist Reden doch so wichtig und nicht erst wenn’s brenzlig wird, in Ausnahmesituationen, Krisen und wenn’s vielleicht schon zu spät ist. Aber wir Männer ticken da anders – lieber fahren wir fünfmal im Kreis als um den Weg zu fragen.
Aber zusehen konnte ich zumindest, was spielt der Papa mit seinem fast gleichaltrigen Kind? Wie managed er den Alltag? Was gibt der ihm zu essen? Welches Trinkfläschchen benutzen sie und wickeln die am Boden oder im Stehen?

Schlussendlich habe ich mich da so durchgewurstelt, mein Sohn ist mittlerweile 4 Jahre alt und hat die Karenzeit mit mir natürlich unbeschadet überstanden. Er ist großartig geworden, genauso wie der Große. Dennoch – diese Erfahrung hat mir keine Ruhe gelassen. Was wäre gewesen, wäre Corona gewesen? Wenn ich niemand hätte treffen können? Oder woanders zusehen können?

Also habe ich Papafreude gegründet. Papafreude soll Jungvätern und Vätern in Karenz die Möglichkeit geben, sich auszutauschen, jeder als Experte seines Kindes. Aber eben voneinander, miteinander lernen und Spaß haben.

Ich biete einen Rahmen, in dem jede Frage erlaubt ist, und es viele Anregungen zum Spielen, Wickeln oder Bewegen gibt. Alles kann, nichts muss. Und Freundschaften entstehen nebenbei ganz von selbst – zwischen den Vätern und den Kindern.

Papafreude – ein Ort des Austausches, im Alltag und in Ausnahmesituationen.

Ab sofort gibt es wieder Gruppenangebote, Corona-bedingt sehr flexibel je nach Nachfrage und Gruppengröße.

Mehr zu lesen unter: www.papafreude.at

 


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