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Schuldenfrei durch die Jugend

von Mag.a Christiane Moser

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Jede fünfte Person, die das erste Mal eine Schuldenberatung aufsucht, ist maximal 30 Jahre alt. Der häufigste Grund für die Überschuldung ist neben Arbeitslosigkeit eine mangelnde Finanzbildung, die sich in einem problematischen Umgang mit Geld äußert. Die Schuldenberatung setzt seit vielen Jahren auf Basis-Finanzbildung, damit Schulden erst gar nicht entstehen. Schulen und Lehrbetriebe werden besucht, um junge Menschen fit für finanzielle Alltagsentscheidungen zu machen. Mit dem „Finanzführerschein“ wird ein reflektierter Umgang mit Geld erlernt.

Jugendliche sollen ein Gefühl dafür bekommen, was das Leben kostet und wie es gelingt, mit dem Einkommen auszukommen. Das Elternhaus spielt dabei eine wichtige Rolle. Welchen Umgang mit Geld leben Sie daheim vor? Wie offen sprechen Sie über Einkommen, Rechnungen, nötige Einschränkungen oder Sparen? Eltern und Erziehungsberechtigte, die sich gemeinsam mit dem Nachwuchs mit diesen Themen auseinandersetzen, leisten einen wesentlichen Beitrag für ein finanziell gesundes Heranwachsen.

TaschengeldElternbildung

Das Taschengeld ist ein altbewährtes und sinnvolles Mittel, um im geschützten Bereich erste Erfahrungen mit Geld zu machen. Kinder und Jugendliche können damit den Umgang mit Geld üben.

  • Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, das Taschengeld wöchentlich auszuzahlen. Ab etwa 10 Jahren kann mit der monatlichen Auszahlung das vorausschauende Planen geübt werden.
  • Taschengeld sollte immer regelmäßig gegeben werden, nicht von Schulnoten oder Ähnlichem abhängig sein und – ganz wichtig: Wenn das Taschengeld aufgebraucht ist, bitte keinen Vorschuss ausbezahlen! Nur so kann der Lerneffekt funktionieren.
  • Kinder und Jugendliche sollen außerdem frei entscheiden dürfen, was mit dem Taschengeld passiert. Ein überteuertes Ding, das letztendlich in der Ecke verstaubt, wurde zum Ärger der Eltern am Monatsanfang gekauft? Jetzt ist kein Geld mehr übrig? Sehr gut! Diese Erfahrung wird sich vermutlich einprägen und einen Lerneffekt erzeugen. Auch umgekehrt funktioniert es: Schon Kinder können mit dem Taschengeld lernen, dass es sich lohnt, auf einen Wunsch hinzusparen.

Mehr Informationen und Richtlinien für die Höhe des Taschengelds finden sich auf dem Finanzbildungsportal der Schuldenberatungen unter Taschengeld – Finanzbildungsportal.

Reden, reden, redenElternbildung

Taschengeld bietet auch eine gute Diskussionsgrundlage, um ein kritisches Konsumbewusstsein zu fördern. Was ist Luxus, was Notwendigkeit? In der Familie können gut Einsparmöglichkeiten besprochen werden, die für Jung und Alt gelten: Ist es notwendig, regelmäßig auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit einen Coffee-to-Go zu kaufen? Oder steigen wir alle gemeinsam auf die geldsparende und umweltschonende Variante um und befüllen daheim den Thermobecher mit Kaffee? Sich zu solchen Dingen auszutauschen kann Spaß machen und für alle neue Ideen bringen, ganz ohne erhobenem Zeigefinger.

Anregungen für Geldgespräche unter Geld kritisch hinterfragt – Finanzbildungsportal

Überblick behaltenElternbildung

Besonders bei Jugendlichen, die schon ein Jugendkonto haben, ist es wichtig, den Überblick über die Ausgaben zu behalten. Ideal wäre, die Einnahmen und Ausgaben aufzuschreiben. Realistisch betrachtet haben aber die wenigsten Teenager darauf Lust. Es hilft auch schon, dem Nachwuchs beizubringen, regelmäßig aufs Konto zu schauen und Kontoauszüge lesen zu lernen. Ein Fokus sollte vor allem auf Ausgaben und Restguthaben liegen. Denn gerade digitales Bezahlen verleitet dazu, den Überblick zu verlieren. Überziehen kann man ein Jugendkonto übrigens nicht.

Mehr dazu unter Finanzplanung – Finanzbildungsportal

Das Handy immer dabeiElternbildung

  • Das Smartphone gibt nicht nur Spielraum für vielfältige Unterhaltung, sondern auch für ebenso vielfältige Kosten: sei es in der Anschaffung, dem monatlichen Tarif, bei Streaming-Diensten, In-App Käufen oder beim Online Shopping. Je offener darüber in der Familie gesprochen wird, desto besser können Kinder und Jugendliche Gefahren erkennen und sich orientieren, wie damit umzugehen ist. In der Familie von Anfang an offen reden, genau zuhören und Grundregeln vereinbaren bietet die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang damit.
  • Eine gute Möglichkeit, den Konsum zu regeln, sind Wertkartenhandy oder ein Handyvertrag mit Kostenkontrolle. Wird hier eine selbst festgelegte Grenze erreicht, wird es automatisch gesperrt.
  • Gutscheinkarten können auch für Spiele-Plattformen eine Kostenregulierung ohne böses Erwachen ermöglichen. Verwandte sind oft ohnehin froh um Geschenktipps für Geburtstag oder Weihnachten.
  • Letztendlich müssen Heranwachsende lernen, mit den digitalen Verlockungen umzugehen, die Teil unserer Gesellschaft sind. Generelle Verbote sind hier wenig sinnvoll.

Mehr dazu unter Handy – Finanzbildungsportal

Rechte und PflichtenElternbildung

Der Umgang mit Geld ist für junge Menschen gesetzlich reguliert. Es ist vom Alter abhängig, welche Dinge gekauft werden dürfen und wie es mit der Haftung dafür aussieht.

  • Bis 7 Jahre gilt der sognannte „Wurstsemmelparagraph“, der besagt, dass nur Kleinigkeiten wie Süßigkeiten oder eben eine Wurstsemmel selbst erworben werden dürfen.
  • Zwischen 7 und 14 Jahren sind Kinder zum Teil geschäftsfähig und dürfen kleine altersübliche Einkäufe machen.
  • Zwischen 14 und 18 Jahren sind Jugendliche beschränkt geschäftsfähig. Das heißt, sie dürfen selbst über das Geld entscheiden, das ihnen zur Verfügung steht – etwa Taschengeld, Geldgeschenke der Großeltern oder die Lehrlingsentschädigung. Allerdings nur, solange sie damit ihren eigenen Unterhalt nicht gefährden.
  • Ab 18 Jahren sind junge Menschen dann voll geschäftsfähig – mit allen Rechten und Pflichten.

Mehr dazu gibt es unter Rechtliches – Finanzbildungsportal

Gefährliche TrendsElternbildung

Für Aufsehen gesorgt haben zuletzt Trends wie das öffentliche Prahlen mit Schulden auf Social Media unter #klarnaschulden. Junge Menschen haben sich und ihre unbezahlten Rechnungen gefilmt und – symbolisch gesprochen – mit einem kokett grinsenden „Ups!“ hinterlegt. Der Bezahldienstleister Klarna ermöglicht diese rasche Art des Schuldenmachens sehr einfach und ist damit in die Kritik gekommen. Mit einem einzigen Klick wird eingekauft, auch wenn das Geld nicht vorhanden ist, denn bezahlt wird erst später. Generell liegt Buy now, pay later voll im Trend. Auch hier können Eltern vor allem eines tun: Reden und aufklären. Nachfragen, ob das Kind schon davon gehört hat und was es davon hält. Mit solchen Gesprächen können diese Trends entzaubert werden. Denn Konsumschulden sind eines ganz sicher nicht: cool. Der Weg des Erwachsenwerdens ist ohnehin nicht einfach. Wer schon in jungen Jahren gelernt hat, finanziellen Fallen auszuweichen und mit dem Einkommen auszukommen, ist klar im Vorteil.

 


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