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Kinder verändern die Welt – auch die sexuelle Welt der Eltern

von Petra Steiner

Elternbildung
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Elternbildung

Ein erfüllter Kinderwunsch bringt unsere Herz zum Tanzen. Die Glücksgefühle können überwältigend sein, genauso wie die Müdigkeit und die neuen Herausforderungen. Kein Stein bleibt auf dem Anderen. Und doch gibt es einen Baustein, den Eltern nicht aus den Augen verlieren sollten: Gelebte Nähe, Zärtlichkeit, Sexualität macht glückliche Paare und festigt die Bindung. Und glückliche Eltern haben glückliche Kinder.

Ein schlechter Rat: Sexualität „auf später“ verschieben
Ein Neugeborenes wirbelt das Leben eines Paares gewaltig durcheinander. Der Fokus verändert sich gänzlich, alles dreht sich um das neue Leben. Geänderte Tagesrhythmen, die Botschaften des Babys kennenlernen, in die Rolle als Mutter und Vater hineinwachsen. Eigene Bedürfnisse zurückstellen und sich ganz auf die Bedürfnisse des kleinen Menschen einlassen. Dann: Der Wiedereinstieg in den Beruf, die Schule, Konflikte, Stress, die Pubertät, die alle „unter Strom“ setzt… und das sind nur einige Dinge, die Familien – über Jahre – beschäftigen.

Frische Mütter und Väter geben ihr Frau-Sein und Mann-Sein anfänglich gerne „an der Garderobe“ ab. Was für einen gewissen Zeitraum absolut legitim ist. Doch ist es wichtig, den „Garderoben-Schein“ wieder einzulösen und zu sich selbst und zueinander zurück zu finden. Sexualität, Körperlichkeit und Intimität „auf später“ zu verschieben, könnte ansonsten VIEL SPÄTER bedeuten. Daher lieber, sich selbst und sein Gegenüber nicht aus den Augen verlieren!

Die sexuelle Reise – trotz Eltern sein
Im Laufe einer Partnerschaft – mit oder ohne Kind – verändert sich das sexuelle Erleben und die Lust von ganz alleine. Das ist normal und völlig natürlich. Vielen macht Veränderung jedoch Angst. Menschen wollen instinktiv, dass alles so bleibt wie es ist, denn das kennen sie und dabei fühlen sie sich sicher. Dabei steckt in dieser Veränderung ein wundervolles Potential, das man nehmen und ausleben sollte.

Sexualität, nach der Geburt eines Kindes, kann – in den meisten Fällen – deutlich weniger werden. Zeit, Ruhe und Entspannung fehlen. Dafür kann die Qualität definitiv steigen, weil wir uns viel bewusster widmen. Frauen verspüren vor dem ersten Mal nach einer Geburt oft Ängste. Wie das sein wird? Ob es schmerzt? Sich behutsam zu nähern gibt hier Sicherheit, um sich wieder einlassen zu können. Die Belohnung kann ein unglaublich intensives, verbindendes Erlebnis sein. Die Geburt des gemeinsamen Kindes führt bei vielen Paaren zu einer tiefen, inneren Verbundenheit, die sich später auch in der Sexualität zeigen kann. Daher die Entwarnung: Sex wird vielleicht vorübergehend weniger, kann dafür aber so gut wie vorher oder sogar noch besser werden!

Ein paar Anregungen – für Sexualität, Intimität und Nähe: Elternbildung

Die Frau/den Mann im Gegenüber wahrnehmen
Manchmal ist es für „die Mutter“ und „den Vater“ nicht so einfach, zwischen den eigenen Bedürfnissen von Mutter/Frau und Vater/Mann hin und her zu switchen. Vielleicht verlieren wir uns, in der Fülle unserer Aufgaben, selbst aus den Augen. Dann ist es umso erfrischender, wenn unser Gegenüber uns daran erinnert. Wie heißt es so schön: „Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft!“. Genau so ist es auch in Partnerschaften. Kleine Präsente, liebevolle Botschaften, zärtliche Berührungen, neckische Blicke, verzückende Komplimente, lassen die Frau und den Mann wieder aufleuchten.

Sich körperlich nahe bleiben
Unterschiedliche Sichtweisen, Überforderung und Stress führen häufig dazu, dass wir uns distanzieren. Diese Distanz fördert eine Spiralbewegung: Wir ziehen uns zurück. Weniger Nähe, weniger Berührungen, weniger Küssen, weniger Umarmungen, weniger Händchenhalten, bis zu so gut wie gar keinem Körperkontakt mehr. Um dieser Spiralbewegung vorzubeugen, gilt ein: „Je mehr von, ergibt auch mehr von!“. Mehr Berührungen im täglichen Umgang, mehr Liebkosungen, mehr Umarmungen, mehr körperliche Nähe. Hält die Verbindung, bestätigt dem Gegenüber, dass man sie/ihn wahrnimmt und tief im Herzen hat. Und schafft damit auch Vorfreude auf intime Kontakte.

Über Wünsche und Ängste sprechen
Nach der Geburt eines Kindes gehen Frau wie Mann durch vielseitige und sehr unterschiedliche emotionale Prozesse. Frauen erleben ihren Körper häufig anders, haben vielleicht Geburtsverletzungen erlitten, die sie verunsichern und können sich manchmal schwer in der neuen Rolle als Mutter einfinden. Ihre Autonomie wird oft schmerzlich vermisst. Männer leiden oft unter dem Gefühl von „Aufmerksamkeitsdefizit“. Sie fühlen sich nicht wahrgenommen, wertgeschätzt, haben den Eindruck die letzte Geige zu spielen. Dann folgt vielleicht noch eine Zurückweisung, die gar nicht böse gemeint war, aber zu großer Verunsicherung führen kann.

Egal, ob Sexualität aktuell gelebt wird oder nicht. Egal, ob ihr Lust verspürt oder nicht. Lasst die/den Andere/n an euren Gedanken teilhaben. Darüber, was euch beschäftigt? Wovor Ängste existieren? Was eure Wünsche und Bedürfnisse sind? Klare Worte geben Sicherheit. Und die Möglichkeit darauf zu reagieren. Auch damit wird Nähe und Zusammengehörigkeit hergestellt.

Freiräume schaffen und Prioritäten setzen
Den richtigen Zeitpunkt oder Ort zu finden, um Sexualität zu leben, ist manchmal nicht so einfach. Sich zu entspannen, fällt vielen Eltern schwer. Und doch ist zumindest 1x pro Woche Paar-Zeit zu nehmen, definitiv empfehlenswert. Ausgehen, plaudern, lachen, ein Hotelzimmer buchen, die Großeltern buchen, zuhause einen Abend zu zweit verbringen…. schafft Raum für gelebte Zweisamkeit. Wir nehmen uns für so viele Dinge in unserem Leben Zeit. Planen sie ein. Fixieren sie im Kalender. Nur die Sexualität soll spontan und von selbst geschehen?! Seiner Paarbeziehung und der gemeinsamen Sexualität Priorität zu geben, ist ein Faktor, der ebenfalls im Kalender stehen sollte!

Qualität vor Quantität
Nach der Geburt eines Kindes, kann es eine große Erleichterung sein, nicht von 0 auf 100 mit der Sexualität starten zu müssen. Streicheleinheiten. Eine Massage. Sich mit Fingern und Zunge verwöhnen. Gegenseitig mit sexueller Energie aufladen und damit langsam dem Sex wieder zu nähern, bringt oft Lust auf viel mehr. Dafür kann es später auch wieder ein Quicki oder ausgefallenere Spielarten sein. Alles darf sein. Alles zu seiner Zeit!

Aufbruch zu neuem Erleben
Gab es früher Seiten an eurer Sexualität, die nicht mehr so genussvoll waren? Nur habt ihr es bisher nie angesprochen? Oder gibt es Ideen, die bisher noch in euch schlummern und endlich ausgelebt werden möchten? Im Sex, nach der Geburt eines Kindes, liegt eine immense Kraft! Es ist nämlich der ideale Zeitpunkt Sexualität neu zu gestalten. Und zu hinterfragen: Was liegt mir? Was möchte ich in der Vergangenheit zurück lassen? Was möchte ich dafür neues probieren? Der Körper hat sich verändert. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Wieso also nicht auch unsere gemeinsame Sexualität? Erst kürzlich erzählte mir eine Frau, dass sie nach der Geburt, viel mehr Selbstvertrauen aufgebaut hat. Sie hatte auf einmal keine Hemmungen mehr, über neue Ideen und Wünsche zu sprechen. Das hat die gemeinsame Sexualität sehr bereichert. Könnte aufregend werden, hier genauer hinzuschauen.

Was, wenn es bereits seit 2 Jahren keinen Sex mehr gab?
Genauso, wie für das gemeinsame Kind, sind beide für die gemeinsame Sexualität verantwortlich. Jeder bringt seinen Teil ein. Sollte das für einen der beiden Menschen gerade (oder schon länger) nicht möglich sein, dann findet heraus, was die/der Andere braucht. Wie ihr den/die Andere/n wieder gewinnen und welche Unterstützung ihr dabei bieten könnt. Es gilt: Schweigen ist Silber, Reden ist Gold!

Stoppt eventuelle Schuldzuweisungen und Du-Botschaften (im Sinne von: „Du forderst immer. Ich hasse es.). Und beginnt euch zu erklären, mit hilfreichen Ich-Botschaften: „Mir ist es so wichtig, dass….., weil…“. „Ich wünsche mir dieses, weil….“. Damit lasst ihr euer Gegenüber an euren innersten Gedanken und somit an eurem (persönlichen) Leben teilhaben. Damit macht ihr die Türe auf, so dass euch der/die Andere verstehen und begreifen kann. Und: Sich wieder Lust darauf einstellt, sich aufeinander einzulassen.

Lachen – das verbindende Element!
Egal, ob ihr gerade Sex habt oder nicht. Egal, ob euer Sex gerade beglückend läuft oder nicht. Egal, ob ihr gerade Sex haben wolltet und wieder gestört wurdet. Gemeinsames Lachen, darüber lachen, ist so verbindend! Es entschärft, lockert auf und schweißt zusammen. Und damit bleibt man dran, so dass alles wieder kommen kann!

 


KommentareElternbildung

Thomas

wenn das alles so einfach wäre, würden nicht so viele beziehungen und ehen daran scheitern. ganz liegt liegt es an meinen erfahrungen um bekanntenkreis auch einfach an sich verschiebenden prioritäten. wenn dann etwas wie intimität nicht mehr dazu gehört aber dazu gehören sollte, wird das zur pflicht und sorgt dann für noch mehr probleme. ein kind zu bekommen ist eine belastungsprobe für das individum und für die partnerschaft und man muss das risiko eingehen das genau das zum ende von etwas führt. zb dem sex oder der ehe. beide sind verantwortlich aber wenn nur einer was daran tut, bringt es auch eben nur zu 50% etwas. und wenn einen bedingt durch biochemie das kind und mutter/vatersein mehr bringt als aufwendig energie in die ehe zu stecken, bringt das eh nichts.


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