Kinder und Jugendliche können – genauso wie Erwachsene auch – als Ausdruck einer Krise kinder- und jugendpsychiatrische Symptome entwickeln. Die Ursachen sind meist ein komplexes Zusammenspiel aus körperlichen, psychologischen und sozialen Aspekten, die gemeinsam zur Entwicklung der Symptomatik führen.
Bei der Behandlung psychischer Erkrankungen zeigt sich, dass Kinder keine „kleinen Erwachsenen“ sind und vor allem entwicklungsbedingt ein ganz besonderer Zugang und Methodik erforderlich ist.
Angststörungen (dazu zählen u.a. auch schulassoziierte Störungen wie Schulangst, Schulverweigerung und Schuleschwänzen) gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Bei den Angststörungen bietet sich die Chance durch frühzeitige Diagnostik und Therapie den betroffenen Kindern- und Jugendlichen viel an persönlichem Leid zu ersparen.
Expert(inn)enstimmen
Christoph Göttl
Dr. Christoph Göttl
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Arzt für Allgemeinmedizin
Katathym Imaginative Psychotherapie
Paartherapie
Deeskalationsmanagement
Conrad-von-Hötzendorfstrasse 123
8010 Graz
0664 46 55 33 5
Fax 0316 46 21 93
goettl@kinder-jugendpsychiatrie.at
www.kinder-jugendpsychiatrie.at
Soll ich mit meinem Kind oder Jugendlichen einen Kinder- und Jugendpsychiater aufsuchen?
Kinder und Jugendliche können, genau so wie Erwachsene auch, als Ausdruck einer Krise kinder- und jugendpsychiatrische Symptome entwickeln. Die Ursachen sind meist ein komplexes Zusammenspiel aus körperlichen, psychologischen und sozialen Aspekten, die gemeinsam zur Entwicklung der Symptomatik führen. Eltern stellen sich dann oft die Frage: Was ist schuld an der Symptomatik meines Kindes? Bin ich schuld? Oder sind es die Gene? Oder die schweren Lebensereignisse, die mein Kind erleben musste?
Leonhard Thun-Hohenstein
Priv.-Doz. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein
Leiter Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Salzburg
ww.salk.at
Prävention psychischer Erkrankungen
Psychische Erkrankungen entstehen als Folge vieler verschiedener, zusammenwirkender Faktoren. Das wichtigste Organ in diesem Zusammenhang ist das Hirn, welches einerseits durch die genetische Grundausstattung in seinen Rahmenbedingungen definiert wird und andererseits die Umwelt, die mit ihren Einflüssen über die Interaktion zwischen Individuum und Umwelt einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Menschen hat.
Christoph Göttl
Dr. Christoph Göttl
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Arzt für Allgemeinmedizin
Katathym Imaginative Psychotherapie
Paartherapie
Deeskalationsmanagement
Conrad-von-Hötzendorfstrasse 123
8010 Graz
0664 46 55 33 5
Fax 0316 46 21 93
goettl@kinder-jugendpsychiatrie.at
www.kinder-jugendpsychiatrie.at
Wie kann ich mein Kind darauf vorbereiten?
Kinder und Jugendliche brauchen zuallererst Ihre Ehrlichkeit, damit die Vertrauensbasis nicht verletzt oder wieder hergestellt wird. Erklären Sie, dass Symptome ein Zeichen einer Überlastung des Systems sind. Erklären Sie, dass es nicht darum geht, dass es schuld sei und deshalb behandelt werden müsse, sondern dass die Familie Beratung durch einen Facharzt sucht. Erklären Sie dass dabei verschiedene Empfehlungen herauskommen können wie z.B. Medikation, Psychotherapie oder ein Erziehungshelfer. Es ginge aber nicht darum, gegen seinen Willen oder den der Familie etwas zu übernehmen, sondern sich die Sichtweise des Spezialisten anzuhören, um eigene Erkenntnisse daraus zu gewinnen.
Christian Popow
ao. Univ. Prof. Dr. Christian Popow
ist als Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie als Psychotherapeut (kognitive
Verhaltenstherapie) tätig an der Ambulanz der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität in Wien. Seine wissenschaftlichen Interessen betreffen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapieforschung, insbesondere Tic- und Zwangserkrankungen, ADHD, Autistische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten von Vorschulkindern sowie medizinische Computeranwendungen, insbesondere Expertensysteme und visual analytics. Er ist auch engagiert in der Plattform "Politische Kindermedizin" (www.polkm.org), die sich mit Versorgungsproblemen der Kinder- und Jugendmedizin beschäftigt.
Ass. Prof. Dr. Susanne Ohmann
ist als klinische Psychologin und Psychotherapeutin (kognitive Verhaltenstherapie) tätig an der Ambulanz der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien. Ihre wissenschaftlichen Interessen betreffen Psychotherapieforschung und klinische Testpsychologie. Sie ist auch Lehrtherapeutin der Österreichischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie.
Behandlung und Bewältigung
Co Autor: Susanne Ohmann
Gerade bei der Behandlung psychischer Erkrankungen zeigt sich, dass Kinder keine „kleinen Erwachsenen“ sind: entwicklungsentsprechender Zugang und Methodik, die Berücksichtigung ihrer ebenfalls entwicklungsabhängigen Konzepte und Krankheitsmodelle, ihre besondere Einbindung in soziale Systeme, denen sie meist machtlos ausgeliefert sind, ihre vor allem emotionale Abhängigkeit von nicht austauschbaren primären Bezugspersonen, ihr sehr individuelles Ansprechen auf Medikation (wobei wir gerade über diesen Bereich am wenigsten wissen), die gerade im Kinder- und Jugendlichenbereich alles determinierende externe Abhängigkeit, die politisch bedingte, verantwortungslose Ressourcenknappheit, und die oft lebenslangen Konsequenzen von Erfolg und Scheitern der Therapie sind die wesentlichen Themen und eine Quelle stetiger Herausforderung.
Christian Kienbacher
OA Dr. med. Christian Kienbacher
Leiter der Tagesklinik / Rehabilitation der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Medizinische Universität Wien
http://www.meduniwien.ac.at/pkj/tag.htm
und in eigener Praxis
http://www.kinderundjugendpsychiatrie.at
Email: christian.kienbacher@meduniwien.ac.at
Dr. med. Heidi Elisabeth Zesch
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Medizinische Universität Wien
http://www.meduniwien.ac.at/pkj/
Email: heidi-elisabeth.zesch@meduniwien.ac.at
Schulassoziierte Störungen – Schulangst, Schulverweigerung
Co-Autorin: Dr. med. Heidi Elisabeth Zesch -
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 14-19 % erkrankt jeder Mensch einmal in seinem Leben an einer Angsterkrankung, im Alter von 8 Jahren leidet jedes 10. Kind an einer Angsterkrankung. Sehr häufig kommen Ängste auch in Kombination mit Depression und Zwangsstörung vor. Unbehandelt haben Angsterkrankungen ein hohes Risiko zu chronifizieren, sodass die Betroffenen oft lebenslang ein eingeschränktes Leben führen. Menschen mit Suchterkrankungen und speziell mit Alkoholabhängigkeit litten oft im Vorfeld an einer unbehandelten Angsterkrankung.
Ähnliche Schwerpunktthemen
Bettnässen
Früher war man der Meinung, dass unter den Bettnässern vorwiegend Kinder sind, die psychische Probleme haben. Heute weiß man, dass in 75 bis 80 Prozent der Fälle eine Verzögerung des körperlichen Reifungsprozesses der Tag- und Nachtsteuerung der Harnproduktion vorliegt.
Das „schwierige“ Kind
Der gesellschaftlich weit verbreitete Tenor ist unüberhörbar: Immer mehr Kinder sind schwierig, zappelig, unkonzentriert, aufbrausend, verhaltensauffällig… Viele dieser Kinder werden aufgrund ihres Verhaltens oft vorschnell therapiert und/oder bekommen sogar Medikamente verschrieben. Sind diese Kinder wirklich so schwierig oder werden sie von uns Erwachsenen dazu gemacht? Welche Ursachen für auffälliges Verhalten gibt es und was kann man dagegen tun?
Wenn Kinder krank sind
Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn ein Kind in den Kindergarten kommt, gehören Infekte und Krankheiten leider zum Alltag. Es tauchen Fragen auf wie: „Wann ist der richtige Zeitpunkt, zum Arzt zu gehen – oder ist dies überhaupt notwendig? Wo helfen gute altbewährte Hausmittel und was davon ist noch zeitgemäß?“
Schulstress und Lernprobleme
Die Ursachen für Stress und Lernprobleme können vielfältig sein. Im schulischen Bereich können z.B. Probleme mit Gleichaltrigen, Unter- oder Überforderung im Unterricht oder Konflikte mit Lehrern Auslöser darstellen. Aber auch angeborene Eigenschaften, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite (ADS, ADHS), Lese-Rechtschreibschwächen sowie familiäre Problem oder verschiedenste psychische Faktoren sind mögliche Ursachen für Lernschwierigkeiten.