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Gemeinsam wachsen: Inklusion in Kleinkinder- und Kindergartengruppen

von Sonja Tollinger

Elternbildung
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Elternbildung

Der erste Tag in der Kinderkrippe oder im Kindergarten ist ein großer Schritt für alle Kinder und ihre Eltern. Ein besonders großer Tag ist es für Eltern von Kindern mit Behinderungen. Das eigene Kind regelmäßig jemandem anzuvertrauen, ist gerade für Eltern, die mit ihren Sprösslingen meist schon durch Dick und Dünn gegangen sind und es oft gewohnt sind, rund um die Uhr aufmerksam auf die Bedürfnisse ihres Kindes zu achten, mit besonderen Ängsten verbunden.

Dabei ist der Kindergarten eine große Chance für alle Kinder. Es ist die erste Gelegenheit, ein Stück weit herauszuwachsen aus der elterlichen Welt, hineinzuwachsen in die eigene Welt: mit neuen Freunden, liebevollen Pädagoginnen, Spiel und Spaß und vielfältigen Gelegenheiten zum Lernen. Es ist für jedes Kind, unabhängig davon, ob mit oder ohne Behinderung, wichtig, den Umgang mit Gleichaltrigen zu erlernen. Für Kinder ist es wunderbar, diesen Schritt in die Selbständigkeit zu gehen. Gerade im Vorschulalter bietet Inklusion eine große Chance, weil Kinder noch weniger Vorurteile haben und das soziale Lernen in allen Kindergärten eine wichtige Rolle spielt.

Wie gelingt aber eine schöne Kindergartenzeit? Vorweg: Jedes Kind ist ganz individuell in seiner Art, die Welt zu entdecken, in seiner Entwicklung, seinem Tempo und mit seinen jeweiligen Herausforderungen. Gleiches lässt sich über jede Familie sagen. Gleichzeitig können wir aus vielen Jahren der Beratung von Familien von Kindern mit Behinderungen sagen: Es gibt immer einen Weg. Vertrauen Sie darauf!

Diese kleinen Tipps können Ihnen auf ihrem Weg eventuell helfen:

Ver- und Zutrauen:Elternbildung

Trauen Sie dem Kind ruhig etwas zu: Kinder mit Behinderungen sind oft mutiger und stärker, als wir ihnen zutrauen. Hören Sie auf Ihr Kind, wenn es Ihnen zeigt: „Mama, ich kann das schon.“ Geben Sie ihm die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und Erfolge zu erleben. Seien Sie ermutigend und machen Sie Ihr Kind darauf aufmerksam, was es bereits erreicht hat. Kinder mit Behinderungen werden leider viel zu oft auf ihre Schwierigkeiten reduziert. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Elternteil den Blick auf das Gelingende richten. Dazu gehört auch, dass manchmal etwas danebengehen darf.

Rahmenbedingungen:Elternbildung

Für eine gelingende Kindergartenzeit müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Leider gibt es in Österreich weiterhin keinen Rechtsanspruch auf integrative Unterbringung im Kindergarten. Umso wichtiger ist es, dass man gemeinsam bestmögliche Rahmenbedingungen hinsichtlich der Gruppengröße, der räumlichen Gegebenheiten und der Schulungsmöglichkeiten für Personal schafft. Dies bedeutet auch, dass man möglichst frühzeitig Kontakt mit dem Kindergarten aufnehmen sollte und eigene Vorstellungen zum Ausdruck bringt.

Spielen, spielen und nochmal spielen:Elternbildung

Wenn man von Lernen redet, denken wir leider noch immer viel zu oft an das Büffeln von Unterrichtsstoff. Auch der Kindergarten wird mehr und mehr zum Lernort. Das ist gut so. Nur: Am meisten lernen Kinder bewiesenermaßen voneinander Beim gemeinsamen Spiel. Darum ist es so wichtig, dass Ihr Kind reichlich Zeit bekommt, um eigene Ideen zu entwickeln und diese in die Gruppe einzubringen, um Freunde zu finden und nicht alleine zu bleiben. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Ihr Kind nicht jeden Tag eine perfekt verklebte Bastelei mitbringt.

Eingewöhnungsphase zugestehen:Elternbildung

Der Start im Kindergarten ist für jedes Kind emotional herausfordernd, dies gilt natürlich auch für Kinder mit Behinderungen. Es ist normal, dass Ihr Kind anfangs Trennungsschmerz empfindet und sich in der neuen Umgebung erst einmal zurechtfinden muss. Geben Sie ihm Zeit, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen und neue Beziehungen aufzubauen. Kinder mit Behinderungen benötigen oft etwas mehr Zeit und Unterstützung, um sich einzuleben. Lassen Sie Ihrem Kind diese Zeit und unterstützen Sie es geduldig während der Eingewöhnungsphase. Sprechen Sie mit dem Kindergartenpersonal über die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes und entwickeln Sie gemeinsam einen Eingewöhnungsplan.

Der sichere Anker:Elternbildung

Gerade in Zeiten des Umbruchs ist es wichtig, dass Ihr Kind erfährt, dass es sich auf Sie verlassen kann. Das ist oft leichter gesagt als getan. Gerade in Situationen, in denen man selbst aufgebracht oder verunsichert ist, bräuchte es oft besonders viel Ruhe und Gelassenheit. Theaterspielen bringt da meist wenig: Kinder haben sehr feine Antennen für die Gefühle ihrer Eltern. Die gute Nachricht: Niemand erwartet von Ihnen, immer stark zu sein. Ihr Kind schon gar nicht. Gehen Sie offen mit Ihren Emotionen um, zeigen Sie Ihrem Kind, dass es okay ist, auch einmal verwirrt, verletzt und nicht „superstark“ zu sein, zeigen Sie ihm aber auch: „Gemeinsam schaffen wir das. Ich bin für dich da.“

Reden, reden und machen:Elternbildung

Nutzen Sie die Gelegenheiten für regelmäßigen Austausch mit dem Kindergartenpersonal, anderen Eltern und Fachleuten. Kindergartenpädagog:innen sind meist sehr froh über Austauschgespräche mit Expert:innen wie Therapeut:innen, Ärzt:innen, Logopäd:innen. Eines ist aber klar: Die Expert:in für Ihr Kind sind Sie als Elternteil. Darum: Sprechen Sie mit dem Kindergartenpersonal über Ihr Kind. Teilen Sie Informationen über die Stärken und Interessen Ihres Schatzes. Gehen Sie aber auch offen mit möglichen Ängsten und Bedenken um. Manche Gesprächspartner:innen reagieren möglicherweise bei vorbereitenden Gesprächen mit Skepsis oder Ablehnung. Dahinter steht oft einfach Uninformiertheit und Angst vor dem Ungewohnten. Eltern sollten sich dadurch nicht entmutigen lassen. Bieten Sie den Pädagog:innen an, dass sie Sie bei Fragen oder Anliegen kontaktieren können. Eine offene Kommunikation trägt dazu bei, dass alle an einem Strang ziehen und das Beste für Ihr Kind erreichen können.

Der Vergleich macht unsicher:Elternbildung

Gerade die Kindergartenzeit ist eine Zeit, in der sich Eltern gerne mit Meilensteinen übertrumpfen Machen Sie dieses Spiel nicht mit. Sagen Sie ganz klar, dass Sie das verletzt. Sie werden staunen, welche Last Sie damit von den Schultern vieler Eltern nehmen.

Und was ist mit Ihnen?Elternbildung

Haben Sie schon einen Plan, was Sie während der Zeit machen, die Ihr Kind im Kindergarten verbringt? Aus Erfahrung wissen wir, dass Eltern die Arbeit auch während dieser Verschnaufpausen meist nicht ausgeht, aber vielleicht gelingt es Ihnen doch, zumindest ein bisschen Zeit für sich selbst freizuschaufeln. Gönnen Sie sich diese bewussten Pausen. Sie haben sich das verdient, denn Sie sind starke Eltern.

Neben diesen Tipps ist es auch ratsam, frühzeitig Beratung zu suchen. Die Familienberatungsstellen in den einzelnen Bundesländern informieren dabei über die Möglichkeiten von Assistenz und unterstützenden Maßnahmen für Ihr Kind. Sie vermitteln auch weitere individuelle Angebote und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten beim jeweils zuständigen Amt. Auch die Vernetzung mit anderen betroffenen Eltern kann eine große Entlastung sein. Auch dazu können Ihnen die Familienberatungsstellen weiterhelfen.

 


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