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Geschwisterbindungen fördern

von Mag.a Andrea Rothbucher

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Eine Geschwisterbeziehung ist in der Regel die längste familiäre Beziehung im Leben.Elternbildung

Älteren, mittleren sowie jüngeren Geschwisterkinder werden oft unterschiedliche Rollenzuschreibungen zu Teil: Das ältere Kind wird meist als Vorreiter gesehen, von dem auch mehr Verantwortungsbewusstsein als von seinen jüngeren Geschwistern erwartet wird. Als erst geborenes Kind muss es außerdem oft mit höheren Erwartungshaltungen zurechtkommen. Kommt ein jüngeres Geschwisterkind auf die Welt, muss es zudem lernen, die Liebe der Eltern zu teilen.

Mittleren Geschwisterkindern wird oft nachgesagt, dass sie damit konfrontiert sind, ihren „eigenen“ Platz finden zu müssen, da die markanten Plätze des Ersten und des Jüngsten bereits vergeben sind. Das jüngste Kind, das gerne auch als „Nesthäkchen“ bezeichnet wird, behält den Status als der oder die Kleine/r oft ein Leben lang. Die Loslösung vom Elternhaus kann für das jüngste Kind dementsprechend mehr Kraftaufwand bedeuten.

Die Beeinträchtigung eines Kindes kann eine große Herausforderung für die ganze Familie sein. Geschwister müssen Rollen und Funktionen übernehmen, die sie vorher nicht hatten. Um die familiäre Situation gut bewältigen zu können, ist es wichtig, den eigenen Gefühlen Raum zu geben. So ist es dem Geschwisterkind möglich, sowohl positive als auch negative Gefühle gegenüber dem Bruder oder der Schwester mit Beeinträchtigung zuzulassen.

Was kann nun in Familien mit einem Kind mit ASS* unter Umständen anders sein?Elternbildung

Auch hier hängt vieles wieder von der vorherrschenden Geschwisterkonstellation und der individuellen Familiensituation ab: Bei älteren Geschwisterkindern gestaltet sich die Situation jedoch oft einfacher, da diese auch bereits mehr Verständnis für die Besonderheiten ihres Familienmitglieds aufbringen können. Ist das Geschwisterkind jedoch jünger, ist es oft herausfordernd, ihm nicht für sein Alter zu viel Verantwortung zuzumuten. Wichtig ist in jedem Fall, wie die Eltern mit der Veränderung der familiären Situation umgehen.

Welche Punkte sollten Eltern bei den Geschwisterkindern beachten:Elternbildung

  • Wie erkläre ich meinem Kind die Beeinträchtigung der Schwester oder des Bruders? Nehmen Sie Ihr Kind mit auf den Weg. Erklären Sie die Art der Beeintächtigung, sobald eine Diagnose vorliegt. Reden Sie mit dem Geschwisterkind über den Namen ASS, was es bedeutet und über die möglichen Auswirkungen. Kinder benötigen einen sprachlichen Ausdruck für die Besonderheiten, besonders wenn sie von anderen Kindern gefragt werden, was denn der Bruder/die Schwester hätte. Weiters kann ein aufklärendes Gespräch Sorgen vorbeugen, dass man als Geschwister plötzlich auch ASS bekommen könnte.
  • Kinder beobachten ihre Eltern sehr genau, so auch ihren Umgang in der Öffentlichkeit mit den jeweiligen Verhaltensmerkmalen ihres Kindes und übernehmen auch deren Umgangsformen bei z. B. Diskriminierung.
  • Kinder beschäftigen unter Umständen Entwicklungsunterschiede, dies kann man in einem Gespräch sehr gut aufgreifen. Dabei kann man sich auch Kinderbücher zum Anderssein bedienen.
  • Geschwisterkinder wollen grundsätzlich mithelfen, hier gilt es, ein „gesundes“ Maß an Verantwortung und Verpflichtung einzuhalten und die Erwartungen der Eltern dem jeweiligen Kind entsprechend anzupassen.
  • Eine präventive Maßnahme kann die Einführung einer gezielten „Qualitätszeit“ mit den Eltern sein, um auf die individuellen Bedürfnisse der Geschwisterkinder eingehen zu können und Einschränkungen im Alltag auszugleichen.

Die Familienberatungsstelle der Lebenshilfe Salzburg bietet seit mehr als 20 Jahren regelmäßige Geschwistertreffen von Kindern mit Beeinträchtigung, Entwicklungsverzögerungen sowie auch Autismus an. Ziel der Treffen ist es, dass die Geschwisterkinder lernen, ihre Gefühle zuzuordnen. Unterstützend ist dabei der Kontakt und Austausch mit anderen Kindern und Jugendlichen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.

Jahrelange Erfahrungen der Geschwistertreffen zeigen, dass vor allem dann eine „gesunde“ Geschwisterbindung gelebt wird, wenn es gelingt, das eigene Selbstbild und die Zukunftsplanung unabhängig vom Bild des Geschwisters mit ASS zu entwickeln. Dies macht erst einen positiven Kontakt zueinander möglich.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.lebenshilfe-salzburg.at/familienberatung.html

 

 


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