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Nach der Schule in die Praxis – Warum Lehrberufe Zukunft haben

von Wilfried Keck

Elternbildung
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Mehr als 200 Lehrberufe stehen auf Österreichs Lehrberufsliste – von A wie Applikationsentwicklung-Coding bis Z wie Zimmerei. Dazwischen traditionelle Berufe wie Einzelhandel, Kraftfahrzeugtechnik oder Tischlerei sowie eher unbekannte wie Assistent:in in der Sicherheitsverwaltung, E-Commerce-Kaufmann/frau oder Veranstaltungstechnik. In nahezu allen Berufsbereichen gibt es Lehrberufe. Allen Berufen gemeinsam ist das System der dualen Berufsausbildung – also praktisches Lernen durch Mitarbeit im Unternehmen im Zusammenspiel mit theoretischer Ausbildung in der Berufsschule. Dahinter steckt die Idee des „Learning By Doing“, also des Lernens durch praktisches Tun.

Die RahmenbedingungenElternbildung

Grundvoraussetzung für den Einstieg in eine Lehre ist die erfüllte neunjährige Schulpflicht. Nach einer erfolgreichen Bewerbung bei einem Ausbildungsbetrieb wird ein Lehrvertrag abgeschlossen. Ausbilden dürfen nur Unternehmen, die eine entsprechende Bewilligung dazu haben und einen qualifizierten Ausbilder bzw. eine qualifizierte Ausbilderin namhaft machen können.

Die österreichische Lehrberufsliste umfasst derzeit 210 Berufe, die meisten davon (139) mit einer Lehrzeit von drei Jahren, einige wenige mit zwei- und vierjähriger Dauer und eine zunehmende Zahl mit einer Ausbildungszeit von dreieinhalb Jahren. Bei einigen Berufen stehen Schwerpunkte zur Auswahl, bei manchen ist die Ausbildung modular gestaltet.

Etwa 80 Prozent der Ausbildungszeit finden direkt im Betrieb am Arbeitsplatz statt, die verbleibenden 20 Prozent sind der theoretischen Ausbildung in der Berufsschule gewidmet. Je nach Beruf und Betriebsstandort ist der Berufsschulunterricht unterschiedlich organisiert. In Wien wird bei den meisten Lehrberufen ganzjährig an ein bis zwei Schultagen pro Woche unterrichtet, in den übrigen Bundesländern ist der Berufsschulunterricht lehrgangsmäßig gestaltet – die Lehrlinge besuchen dort acht bis zehn Wochen durchgehend in jedem Lehrjahr die Schule.

Als Abschluss ist bei allen Lehrberufen die Lehrabschlussprüfung vorgesehen. Lehrlinge erhalten für die erbrachte Arbeitsleistung ein Lehrlingseinkommen und sind in der Sozialversicherung vollversichert. Das Ausmaß des Lehrlingseinkommens liegt im ersten Jahr in etwa zwischen 500 und 900 Euro und ist in den Branchenkollektivverträgen geregelt.

Lehre mit MaturaElternbildung

Vor etwa 15 Jahren wurde in Österreich die „Lehre mit Matura“ eingeführt und damit allen Lehrlingen ein kostenloser Zugang zu einer vollwertigen Reifeprüfung ermöglicht. Etwa 12.000 junge Leute haben bis jetzt davon Gebrauch gemacht und die Lehre mit Matura erfolgreich abgeschlossen. Eine Lehre mit Matura (Berufsreifeprüfung) ist bei allen Lehrberufen möglich und besteht aus vier Teilprüfungen (Mathematik, Deutsch, Fremdsprache, Fachprüfung), die jeweils im Abstand eines Jahres abgelegt werden. Die Vorbereitungskurse zu den Teilprüfungen finden im Normalfall außerhalb der Arbeits- und Berufsschulzeit statt und werden je nach Bundesland von den Berufsschulen oder von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI) durchgeführt. Die Lehre mit Matura ermöglicht den Zugang zu allen Hochschulausbildungen (Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) und Kollegs.

Lehre nach der Matura – Duale AkademieElternbildung

Vor allem für praktisch ambitionierte Maturantinnen und Maturanten kann die Lehre eine interessante Ausbildungsform sein. Manche jungen Leute haben nach langen Schuljahren Sehnsucht nach praktischem Lernen, sie können mit einer Lehre bereits ins Berufsleben einsteigen und ihr eigenes Geld verdienen. Für Maturantinnen und Maturanten kann die Lehrzeit in Absprache mit dem Betrieb um ein Jahr verkürzt werden, bei Abschluss einer fachverwandten berufsbildenden höheren Schule kann diese Anrechnung auch höher ausfallen.

Speziell Absolventinnen und Absolventen einer AHS finden in der Duale Akademie eine neue, attraktive Ausbildungsform. Neben einer verkürzten Lehrzeit und einem höheren Lehrlingseinkommen werden auch maßgeschneiderte Zusatzqualifikationen vermittelt.

International beachtetElternbildung

In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ist diese Form der praktischen Berufsausbildung sehr ähnlich aufgesetzt und hat lange Tradition. Aber auch andere Länder haben die Vorteile der dualen Berufsausbildung erkannt und sind dabei, vergleichbare Ausbildungsangebote in ihr Bildungssystem zu implementieren.

Im internationalen Vergleich fällt auf, dass Länder mit einer dualen Berufsausbildung vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquoten bei Jugendlichen vorweisen können. Bei Berufsmeisterschaften (z. B. EuroSkills, WorldSkills) sind Lehrlinge und Fachkräfte aus Österreich immer ganz vorne dabei.

VorteileElternbildung

Interessanterweise hat die Lehre nach österreichischem Zuschnitt in anderen Ländern oft eine gewisse Vorbildfunktion, im eigenen Land gibt es bei der Wertschätzung dieser Form der Berufsausbildung jedoch noch Luft nach oben. Immerhin, die Zahl der Lehranfänger ist zuletzt wieder gestiegen, derzeit befinden sich österreichweit etwa 108.000 Jugendliche in einem Lehrverhältnis. Rund 35 Prozent der Jugendlichen in Österreich in der 10. Schulstufe besuchen eine Berufsschule, absolvieren also eine Lehre. Der Anteil der Lehrlinge liegt damit deutlich vor den berufsbildenden höheren Schulen (28 Prozent) und der AHS-Oberstufe (25 Prozent).

Die Vorteile der Lehrausbildung liegen auf der Hand: Praxisorientierte Berufsausbildung am Puls der Zeit, eigener Verdienst, Familienbeihilfe kann weiter bezogen werden, Vollversicherung in der Sozialversicherung, anerkannter Abschluss mit Option auf eine Matura, gutes Sprungbrett in die Selbstständigkeit, Einstieg in den Arbeitsmarkt bereits während der Ausbildung. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Schulabbrecherinnen und -abbrecher aus der AHS oder aus berufsbildenden Schulen mit einer Lehre oft eine willkommene Alternative zur bisherigen schulischen Ausbildung finden.

Infos und WebtippsElternbildung

Informationen rund um die Lehrausbildung erhält man unter anderem in den Berufsinformationseinrichtungen der Wirtschaftskammer und des AMS. Rechtliche Auskünfte erteilen die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammer und die Kammer für Arbeiter und Angestellte.


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