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Volksschule – Wenn der Ernst des Lebens beginnt

von Angela Schmidt

Elternbildung
Elternbildung
Elternbildung

Wie bedrohlich wirkt dieser Satz, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. Am besten lassen Sie ihn gleich ganz weg, wenn Sie mit Ihrem Kind über die ersten Tage in der Volksschule reden. Lernen soll kein Zwang, kein Muss, kein Eintrichtern von Lernstoff sein, sondern aus Neugierde passieren – Neugierde, die jedes Kind mit auf die Welt bringt. Jedes Kind will hinausgehen, die Welt erkunden und entdecken, alles ausprobieren, angreifen und kennenlernen.

Viele Faktoren tragen dazu bei, wie erfolgreich ein Kind in der Schule ist:
Wesentliche Faktoren sind die Lehrperson und das schulische Umfeld. Begeisterung für den Lernstoff kann von der Lehrkraft auf das Kind übergehen.

Der Praxisbezug ist besonders wichtig. Möchte ein Kind wissen, was in einem Buch unter einem Bild steht, wird es versuchen, den Text zu entziffern.

Die Begabung ist ein weiterer wesentlicher Faktor. Jedes Kind bringt Talente mit, aber nicht alle sind sofort sichtbar. Einige Kinder basteln gerne oder lieben Musik, andere haben Freude am Sport und wollen immer in Bewegung sein. Manche lieben es, Geschichten zu hören und zu erfinden oder bauen begeistert Kunstwerke aus diversen Materialien. Wichtig ist, dass sich jedes Kind frei entfalten kann und nicht durch „Stecken in eine Schublade“ eingegrenzt wird.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist aber auch das Elternhaus. Was können Eltern dazu beitragen, dass das Lernen während der Volksschulzeit gelingt?

Wichtig ist die Erkenntnis, dass das Niveau von Schulanfängern unterschiedlich ist. Die einen können schon lesen und schreiben, während andere sich erst langsam die Buchstaben aneignen müssen. Beides ist „normal“. Der Vergleich mit anderen Kindern macht Sie als Elternteil unsicher, aber auch das Kind! Jedes Kind lernt in seinem Tempo. Ob es einige Fertigkeiten jetzt oder erst ein paar Monate später erlernt, ist im Hinblick auf ein ganzes Leben oft gar nicht so wichtig!

Folgende Ratschläge haben wir vom LernQuadrat für Eltern, die mit Volksschulkindern lernen:

  • Gehen Sie selbst positiv an die Sache heran und überlegen Sie, wie Ihre Meinung und ihre Äußerungen zur Schule sind.
  • Achten Sie auf Ihre Aussagen! Sätze wie „Du kannst nicht gut Mathe“ setzen sich im Bewusstsein des Kindes fest und es wird immer wieder auf diese Aussage zurückgreifen.
  • Vermeiden Sie Vergleiche mit anderen Kindern. Jedes Kind ist, wie es ist und lernt in seinem eigenen Tempo!

Wenn man sich an einige Lerntipps hält, gelingt das Lernen besser:

  • Wie lange kann sich ein Volksschulkind am Schreibtisch sitzend konzentrieren? – Oft nur 10 oder 15 Minuten. Daher verlangen Sie nicht zu viel von Ihrem Kind und legen Sie immer wieder Pausen ein!
  • Bei Arbeiten am Schreibtisch kann eine Sand- oder Eieruhr bei der Einteilung der Lern- und Pausenzeiten helfen.
  • Der Arbeitsplatz soll hell und gut beleuchtet sein und eine freundliche Atmosphäre schaffen.
  • Schreibtisch und Sessel sollen eine gute Haltung ermöglichen!
  • Alle Ablenkungen vermeiden! Der Schreibtisch sollte am besten abgeschirmt von Lärm und störenden Nebengeräuschen sein – Smartphone-Läuten oder Fernsehgeräusche lenken unnötig ab.
  • Auch kleine Geschwister sollten ferngehalten werden, wenn die Schulkinder lernen.
  • Der Arbeitsplatz sollte, soweit es geht, aufgeräumt sein. Hefte, Stifte, Bücher und ein Glas Wasser sollten in greifbarer Nähe sein, damit unsere kleinen Schüler nicht ständig aufstehen müssen und so wieder abgelenkt werden.
  • Ein Tagesritual hilft, sich zur gewohnten Zeit in Lernstimmung zu versetzen.
  • Beenden Sie eine Lern- oder Schreibarbeit positiv – d.h. mit einem Erfolgserlebnis!

Lernen abseits vom Schreibtisch:

Lernen soll auf jeden Fall lustvoll sein und je mehr Sinne zum Einsatz kommen, desto besser. Hier einige Beispiele:

  • Lernen passiert auch abseits des Arbeitsplatzes. Es gibt eine Vielzahl von Lese-, Rechen- und Geschicklichkeitsspielen, die gemeinsam mit Freunden und den Eltern gespielt werden können.
  • Lernen passiert auch nebenbei im Alltag. Das Einmaleins kann z.B. spielerisch während einer Autofahrt geübt werden.
  • Geschichten zu hören, erweitert den Wortschatz.
  • Geschichten zu erfinden und zu erzählen, beflügelt die Fantasie.
  • Beim Erlernen der Buchstaben hilft es oft, die Buchstaben mit den Armen in die Luft zu malen!
  • Beim Rechnen sind oft Lego-Steine hilfreich. Das Teilen in die Hälfte oder in Viertel kann an einer Torte oder Pizza anschaulich und verständlich gemacht werden.
  • Rhythmisches Lernen kann ebenso hilfreich sein wie lautes Aufsagen oder das Lernen in Reimen.
  • Inhalte, die in lustige oder verrückte Geschichten eingebettet sind, bleiben leichter im Gedächtnis.
  • Lernen in Bewegung ist für Volksschüler überaus wichtig. Das Einmaleins oder Lernwörter können auch im Springen, beim Treppensteigen oder beim Spazierengehen geübt werden.
  • Kinder im Volksschulalter sind oft schwerpunktmäßig kinästhetische Lerntypen. Sie brauchen die Bewegung und müssen vieles noch angreifen, um es „begreifen“ zu können.
  • Eine gute Lernumgebung ist auch der Einkauf im Supermarkt. Was kosten die Produkte? Wie viel Geld habe ich? Wie zahle ich? – Lassen Sie sich von ihrem Kind die Rechnung erklären und es einmal mit Bargeld bezahlen!
  • Kinder lernen in Alltagssituationen spielerisch, ohne dass sie es merken. Gehen Sie Eis essen und lassen Sie das Kind ausrechnen, wie viel das Eis kostet, wenn man 2 oder 3 oder 4 Kugeln kauft!
  • Alles was Spaß macht, ist erlaubt: z.B. mit Kreide auf den Boden oder mit dem Pinsel auf einen großen Papierbogen malen, das Einmaleins auf einem Bein stehend aufsagen, mit zugehaltener Nase lesen oder mit verstellter Stimme. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
  • Wichtig sind auch Gruppenspiele mit anderen Kindern: z.B. Wörterraten, Memoryspiele, Hüpfspiele, Springschnurspringen und dabei Reime aufsagen, Rätsel lösen, Wettrechnen usw.
  • Lassen Sie Ihr Kind beim Kochen das Rezept vorlesen, die Zutaten abmessen, schmecken, riechen und kosten! So lernt ihr Kind mit allen Sinnen.

Wichtig ist: Mit Kindern lernen soll abwechslungsreich, einfallsreich, spannend und praxisbezogen sein und darf auch einmal verrückt sein! Alles, was mit Emotionen gelernt wird, wandert leichter ins Langzeitgedächtnis.

Denken Sie daran: Was Kinder in der Volksschule lernen, ist wichtig und brauchbar für das ganze Leben – sei es das Lesen, Schreiben oder Rechnen. Alle Aspekte des Unterrichtsstoffes sind im Alltag gut wiederzufinden und können praxisbezogen geübt werden.

Die wichtigste Botschaft am Schluss: Noten sind nicht das Wichtigste im Leben! Das Wichtigste ist, dass Ihr Kind zu einem glücklichen Menschen heranwächst!


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