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Von plastikfrei bis unverpackt – Familienalltag neu gedacht

von Evelyn Rath

Elternbildung
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Wussten Sie, dass jede und jeder von uns wöchentlich rund fünf Gramm winziger Kunststoff-Teilchen zu sich nimmt? Das ist, als würden wir jeden Montag eine Kreditkarte frühstücken. Doch nicht nur Plastik wird zunehmend zum Problem, denn wir werfen generell immer mehr weg. Denken Sie an die Unmengen an Verpackungen beim Wocheneinkauf, oder an Einwegprodukte, die nach wenigen Minuten im Müll landen. Oder an die Lieblingshosen der Kinder, die sich bereits nach einer Saison auflösen.

Die Mistkübel-Diät: kompliziert, zeitaufwendig und teuer?Elternbildung

Gerade als Eltern ist uns Nachhaltigkeit im Prinzip meist ein wichtiges Anliegen. Denn immerhin geht es um die Zukunft und nicht zuletzt um die unmittelbare Gesundheit unserer Kinder. Eventuell kennen Sie auch folgende Situation: Ihr Kind hat sich im Schulunterricht oder im Kindergarten mit der Abfallthematik auseinandergesetzt, und stellt plötzlich die Konsumgewohnheiten in der Familie in Frage. Vielleicht spielen Sie auch selbst schon länger mit dem Gedanken, den Mülleimer auf Diät zu setzen, trauen es sich aber nicht zu.

Eines steht außer Zweifel: Die Anforderungen an Eltern sind heute enorm. Der Spagat zwischen Beruf und Kindern, zwischen Haushalt, Hobbies und Familienzeit, fordert uns Tag für Tag. Eine weitere Erschwernis – etwa durch zeitaufwendiges Selbermachen von Produkten – erscheint unrealistisch. Und natürlich spüren gerade Familien die Teuerung ganz besonders. Ein verpackungsarmer Einkauf darf daher auf keinen Fall das Familienbudget noch stärker belasten.

Lassen Sie uns diese Bedenken näher unter die Lupe nehmen. Um Abfall und Verpackungen zu vermeiden ist es tatsächlich hilfreich, einige Produkte selbst herzustellen. Doch der Zeitaufwand kann minimal sein. Wenn Sie sich einmalig einen Vorrat an einigen wenigen Hausmitteln anlegen, wie etwa Natron, Zitronensäure, Birkenzucker, Schlämmkreide und Kokosöl, dann sind sie bereits für vieles gewappnet. In zwei bis fünf Minuten können sie sich nun jederzeit Zahnpasta, Deo, Allzweckreiniger, Scheuermilch und mehr anrühren. Damit sparen Sie nicht nur Plastikflaschen und Tuben, sondern auch Geld und den Weg in den Supermarkt.

Oder bestellen Sie eine Gemüsekiste mit unverpackten, regionalen Produkten, und lassen Sie sie nach Hause zustellen. Schon wieder haben Sie neben Verpackungsmüll erfolgreich Zeit und Mühe gespart. Mit etwas Routine und Kreativität lassen sich auch in nur dreißig Minuten köstliche Gerichte zaubern. Übrigens: Mit Resteverwertung spart man bares Geld – seien Sie beim Verkochen ruhig einfallsreich!

Das kleine Glück aus PlastikElternbildung

Das Kinderzimmer platzt aus allen Nähten, und abends dauert es ewig, bis die Grundordnung wieder hergestellt ist. Dennoch können es Großeltern, Onkel und Tanten nicht lassen, die Kinder mit der fünften Puppe, dem zehnten Malbuch und dem dreißigsten Matchboxauto zu verwöhnen. Zum Kindergeburtstag biegt sich der Gabentisch, und beim Verabschieden gibt es für jeden kleinen Geburtstagsgast noch ein Geschenkesackerl mit nach Hause. Kennen Sie diese Szenen?

Schon im Sinne der Ressourcenschonung stellt sich weniger die Frage, ob Spielsachen aus Plastik oder doch lieber aus Holz hergestellt sein sollten. Vielmehr braucht es ein grundsätzliches „Weniger“, wovon letztlich die ganze Familie profitiert: Weniger Spielzeug bedeutet, dass das Zusammenräumen schneller erledigt ist, folglich weniger Diskussionen und Ermahnungen nötig sind, und dass mehr Zeit für lustigere Aktivitäten bleibt. Weniger Dinge im Kinderzimmer ermöglicht es Ihrem Kind auch, einzelne Spielsachen mit einem besonderen persönlichen Wert für sich zu entdecken. So gibt es wieder ein Lieblingskuscheltier statt einer anonymen Masse an Stofftieren. Auf diese Weise lernt Ihr Kind ganz nebenbei, dass Dinge wertvoll sind, und man sie entsprechend sorgsam behandelt.

Um sich und Ihr Kind ein wenig von dieser Spielzeuglast zu befreien, treffen Sie konsequente Vereinbarungen mit Ihrem Umfeld. Einigen Sie sich auf ein einziges Gemeinschaftsgeschenk – am besten Second Hand gekauft – oder auf ausschließlich Zeitgeschenke. Entlasten Sie sich, indem Sie wenig benutzte Spielsachen für einige Wochen beiseite räumen, und beobachten Sie, wie Ihr Kind reagiert. Werden die Dinge nicht vermisst, so können Sie bedenkenlos weitergegeben werden. Oder sortieren Sie mit Ihrem Kind Spielsachen aus, und verkaufen sie gemeinsam am Kinderflohmarkt. Mit dem Erlös wird der nächste Familienausflug finanziert.

Abenteuer Nachhaltigkeit – so gelingt esElternbildung

Ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz, aber gehen Sie es dennoch spielerisch an. Binden Sie Partner und Kinder ein, und entdecken Sie gemeinsam neue Routinen. Sehen Sie es als Abenteuer, als Herausforderung, und schmieden Sie Pläne, mit denen alle Familienmitglieder gut leben können:

Welche Ideen haben wir für einen verpackungsfreien Lebensmitteleinkauf? Wollen wir versuchen, ein paar Produkte selbst herzustellen, und wer hilft mit? Auf welche Konsumgüter wollen wir künftig überhaupt verzichten, um uns als Familie ein wenig zu entlasten?

Bleiben Sie neugierig, freuen Sie sich an jeder neuen Gewohnheit, und setzen Sie sich keinesfalls unter Druck. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.


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