Schon längst dient das Handy nicht nur mehr zum Telefonieren und Nachrichten versenden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es zum zentralen Kommunikationsmittel geworden und ein wesentliches Teil ihres Alltags. Als „Multifunktionsgerät“ dient es Fotoapparat, Wecker, Terminkalender, MP3-Player, Fernseher oder Spielkonsole und ermöglicht Zugang zu sozialen Netzwerken. Hinter diesen vielen Möglichkeiten verstecken sich für Kinder und Jugendliche aber auch so manche Gefahrenquellen wie z.B. b wenn es um Datenschutz, mögliche Kostenfallen oder persönliche Risiken geht. Für Eltern empfiehlt es sich daher ihren Kindern eine entsprechende Begleitung im Umgang mit dem Smartphone zu bieten und gemeinsam klare Regeln für dessen Nutzung aufzustellen.
Expert(inn)enstimmen
Karina Kaiser-Fallent
Psychologin und Projektleiterin der BuPP „Bundesstelle – Information zu digitalen Spielen“ des Bundesministeriums für Arbeit, Familie und Jugend. Spezialisiert auf neue Technologien im Zusammenhang mit Kindern, Jugendlichen und Eltern.
Kinderspiele-Apps gelungen in den Familienalltag integrieren
Das kindliche Spiel ist in den allerersten Jahren vor allem eins: Erkunden, Ausprobieren und Nachahmen – mit allen Sinnen. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit mit der das Kleinkind beim Geschirrspülerausräumen mitmachen will oder Bauklötze übereinander stapelt, bedient es sich auch der elterlichen Smartphones, um diese, ihrem Vorbild gleich, zu benutzen. Den Ärger, den viele Eltern darüber empfinden, können die Kleinen nicht nachempfinden, tun sie es ihren großen Vorbildern doch nur gleich.
Elisabeth Rosenberger
Sie ist Supervisorin, in der Erwachsenenbildung und Trainerin bei Saferinternet.at, Vorsitzende der Elternvereine an den höheren und mittleren Schulen Wiens, Arbeitsschwerpunkte: Medienerziehung, Schulpartnerschaft, Supervision, Elternberatung. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen im Alter zw. 21 und 13 Jahren.
Mein Kind und die digitale Welt – Fluch oder Segen?
„Ohne Internet und Handy geht nichts mehr!“ Dies ist der Eindruck mancher Eltern, wenn die Kinder und Jugendlichen scheinbar mit dem Handy zusammenwachsen. Der Umgang mit den neuen Medien ist in Familien sehr unterschiedlich.
Marlene Kettinger, MA
Expertin für Soziale Netzwerke, Online-Kommunikation und digitale Kompetenzen. Für die Initiative Saferinternet.at leistet sie leidenschaftliche Aufklärungsarbeit in Sachen sichere und kompetente Internetnutzung.
www.saferinternet.at
Soll ich meinem Kind WhatsApp erlauben?
WhatsApp ist für viele Kinder und Jugendliche ein wichtiger Kanal, um mit Freund/innen in Kontakt zu bleiben und sich z. B. auch über Schulisches auszutauschen. Auch Familiengruppen werden immer wichtiger – für Erwachsene wie Kinder.
Katica Brčina
Sie leitet die Stabsstelle Familie bei VIVID – Fachstelle für Suchtprävention und konzentriert sich auf die Entwicklung und Umsetzung von Angeboten der Suchtvorbeugung im Setting Familie.
Süchtig nach dem Smartphone?
Das Smartphone ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Für Kinder und Jugendliche stellt es das zentrale Kommunikationsmittel dar. Von einer Abhängigkeit vom Smartphone kann man aus medizinischer Sicht nicht sprechen. Es können sich aber exzessive Nutzungsmuster entwickeln. Eltern sollten ihre Kinder dabei unterstützen, einen selbstbestimmten Umgang mit dem digitalen Alleskönner zu entwickeln. VIVID – Fachstelle für Suchtprävention gibt Tipps, wie das gelingen kann.
Kostenfalle Handy
Hinter der Nutzung von Handy und Smartphone verstecken sich unzählige Kostenfallen, die für Kinder und Eltern oft zur bösen Überraschung werden können.
Datenschutz und persönliche Risiken
Bei der Nutzung von Handys und Smartphones kann es zu Verletzungen der Privatsphäre kommen. Beispiele dafür sind einerseits die unbedachte Veröffentlichung von Handy-Fotos, die Eingabe der Handynummer auf Abzocke-Websites, die leichtfertige Übermittlung von Standortdaten auf Facebook, der Zugriff auf persönliche Daten nach einem Handydiebstahl etc.
Karina Kaiser-Fallent
Psychologin und Projektleiterin der BuPP „Bundesstelle – Information zu digitalen Spielen“ des Bundesministeriums für Arbeit, Familie und Jugend. Spezialisiert auf neue Technologien im Zusammenhang mit Kindern, Jugendlichen und Eltern.
Drohnen-Eltern – Überwachung via App
Der Markt boomt. Überwachung hat ihren Schrecken verloren und findet unter verschiedenen Namen Einzug ins Familienleben. iNanny, MamaBear, Qustodio, Familo, Ignore No More, TABALUGA SOS Familien App und Co haben die Zeichen der Zeit erkannt und verkaufen Familien das, was in unsicher wahrgenommenen Zeiten ein wertvolles Gut ist: Schutz und Sicherheit für ihre Liebsten – nur einen Klick entfernt.
Ähnliche Schwerpunktthemen

Sicher unterwegs im Internet
Cyber-Mobbing, Sexting, Posing, Cyber-Grooming, YouNow, Hass-Postings, Fake News – diese Schlagworte werden heute immer öfter im Zusammenhang mit der Nutzung sozialer Netzwerke genannt und stellen mittlerweile eine immer ernst zu nehmendere Bedrohung für unsere Kinder und Jugendlichen dar.

Faszination für „Bewegte Bilder“
Es hat sich vieles verändert seit jener Zeit, als der Kasperl mit seinem Pezi heißersehnt, doch nicht änderbar, regelmäßig nur einmal die Woche über den Äther kam. Heute kommen die bewegten Bilder längst nicht mehr nur über das Fernsehen oder das Kino, vergänglich und nur zu (vor)bestimmten Zeiten, in die Familien.

Schlafverhalten von Kindern und Jugendlichen
Wie kommt es, dass Kinder jenseits des Babyalters nach wie vor nachts aufwachen? Warum wandern Kinder ins Elternbett? Verschiedene Schlafzyklen, Albträume, die Ankunft eines Geschwisterkindes oder einfach die Tatsache, dass Kinder von Natur aus „Gesellschaftsschläfer“ sind, bieten Erklärungen dafür
Computer- und Konsolenspiele
Das Spielen am Computer, mit der Konsole, am Tablet oder auf dem Smartphone ist heutzutage für die meisten Kinder und Jugendlichen eine selbstverständliche Freizeitbeschäftigung. Eltern sehen dies oft mit großer Sorge: Machen diese Spiele aggressiv oder gar süchtig?