„Das ist ein weiser Vater, der sein eigenes Kind kennt“… sprach einst schon William Shakespeare. Wenngleich zur damaligen Zeit das Vaterbild auch nur annähernd dem unserer heutigen Zeit entsprach.
Lange Zeit hieß Vatersein, sich außerhalb der Familie für sie zu engagieren, vor allem für das Einkommen zu sorgen. Der Vater war für die Familie da, weil er weg war. Heute wirkt das Vatersein nicht mehr indirekt, sondern direkt. Die Rückkehr der Väter in die Familie ist wohl das Wichtigste am Wandel des Vaterseins. Mit dieser Rückkehr verbunden ist auch eine neue Entdeckung der Qualitäten der Väter und ihrer Wichtigkeit.
Die aktuelle Väterforschung belegt, dass Väter für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig sind. Väter werden heute viel mehr durch ihren emotionalen Beitrag als bedeutend fürs Kind gesehen: Je einfühlsamer ein kleines Kind vom Vater behandelt wird, desto sicherer gehen ältere Kinder oder Jugendliche als junge Erwachsene mit emotionalen Bindungen um.
Die Einführung der Väterkarenz, die Elternteilzeit sowie die rechtlichen Neuerungen rund um die Obsorge spiegeln diese Wandlung der Väterrolle auch in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik deutlich wider.
Expert(inn)enstimmen
Franz Bicek
Papas ante portas
Die Väter stehen vor der Tür- nicht drohend, wie weiland Hannibal vor den Toren Roms, sondern bereit, Ihre Aufgaben in den Familien zu übernehmen. Die Zahl derjenigen Männer, die sich nicht länger in der Rolle als Frühstücks- oder Sonntagsväter sehen wollen ist stetig im Steigen begriffen.
Martina Staffe-Hanacek
Abteilungsleiterin im Bundeskanzleramt, Sektion Familie und Jugend.
Rechtliche Aspekte der Vaterschaft
Etwa drei Viertel aller Kinder und Jugendlichen in den Familien Österreichs leben mit ihren leiblichen Eltern zusammen. Bei einer Unehelichenquote mehr als 40% aller Geburten sind deren Eltern vielfach nicht verheiratet. Ein Umstand, der sich nicht nur auf die rechtliche Beziehung zwischen den Elternteilen selbst sondern auch auf das Rechtsverhältnis zwischen Eltern und Kind auswirkt.
Harald Anderle
Mag. Harald Anderle
Psychologe, systemischer Familientherapeut
Ambulanter Familiendienst des Vorarlberger Kinderdorfes
Vortragender zum Thema „Vater“
Seminarleiter zu Männerthemen
Die Bedeutung des Vaters in den ersten Lebensjahren
Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Vater-Kind-Beziehung in der Fachliteratur vorwiegend in der Ablösungsphase des Kindes von der Mutter und in der Geschlechtsidentität von Buben in der Pubertät eine Rolle gespielt hat.
Peter Steingruber, MSc
Peter Steingruber, MSc
Kindergartenpädagoge und Horterzieher
Sonderkindergartenpädagoge und Frühförderer
Systemischer Familientherapeut
SAFE®- Mentor B.A.S.E. ® Gruppenleiter und Ausbildner
Er leitet mit seiner Frau in Allerheiligen bei Wildon das Motopädagogische Familientherapeutische Zentrum-Steingruber mit dem Schwerpunkt Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene im Rahmen der Frühförderung, Hörfrühförderung, des Familienentlastungsdienstes sowie der Psychotherapie zu begleiten.
www.mfz-steingruber.at
Mit seinen Eltern betreibt er den seit 1978 bestehenden „Heilpädagogischen Kindergarten Steingruber – Zur Erprobung neuer Konzepte“ in Graz.
„Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr…“
... diese alte „Volksweisheit“ bestätigt sich immer wieder aufs Neue.
Thomas Weiß, BA MA M.Ed.
Thomas Weiß, BA MA M.Ed
„Ein Kind ist das wertvollste Geschöpf auf Erden, das wir lieben und verstehen lernen müssen. Erst wenn es uns gelingt dem Kind das zu geben was es braucht, kann es uns geben was wir von ihm erwarten.“
Unter diesem Leitsatz bietet Ihnen Thomas Weiß als einer der wenigen Dipl. Kinderkrankenpfleger, fachkundige und erfahrungsorientierte Programme für jedes Familienmitglied an. Neben der Begleitung in der Schwangerschaft, der Vorbereitung auf die Geburt und der ersten Zeit mit dem Neugeborenen setzt Elternbildung Steiermark einen besonderen Schwerpunkt in die Vaterrolle.
In eigens konzipierten Väterkursen lernen Männer alles über das Wunder „Vatersein“. Aufgrund des Mangels an Kinderbetreuungseinrichtungen hat sich Thomas Weiß in der Ausbildung zum pädagogisch qualifizierten Babysitter/Kinderbetreuer spezialisiert. Weiters haben Jungfamilien die Möglichkeit in fachkundigen Beratungsstunden alles über das Wunder „Kind“ zu erfahren.
Wandel der Väterrolle
Die Industrialisierung hat die Väter gleichsam aus der Familie gelockt oder sie vertrieben. Lange Zeit hieß Vatersein, sich außerhalb der Familie für sie zu engagieren, vor allem für das Einkommen zu sorgen. Der Vater war für die Familie da, weil er weg war. Heute wirkt das Vatersein nicht mehr indirekt, sondern direkt. Die Rückkehr der Väter in die Familie ist wohl das Wichtigste am Wandel des Vaterseins.
Elternstimmen
Bernhard Jungwirth
Erinnerungen an die Karenzzeit mit meiner Tochter
Antworten auf die Frage: „Wie war’s?“
Lukas Pohl
Erfahrungen meines Lebens als berufstätiger Vater
Was tun, wenn beispielsweise die Nikolo-Feier im Kindergarten oder das Schulschlussfest genau dann stattfinden, wenn im Büro eine wichtige Sitzung angesetzt ist oder ein dringender Termin ansteht? Wie reagieren die Vorgesetzten wenn ich absage? Was denken meine Kollegen? Kann ich mir das überhaupt leisten oder schadet mir das in meinem beruflichen Vorankommen?
Weitere Schwerpunktthemen
Konflikte
Konflikte sind ein Teil der menschlichen Kommunikation und Interaktion. Sie entstehen überall dort, wo Menschen aufeinander treffen und sind ein wichtiger Teil des sozialen Miteinanders. Bei Kindern passieren sie oft blitzschnell und manchmal ist der Grund des Konfliktes auf den ersten Blick nicht sicht- und erklärbar.
Gemeinsame Elternschaft nach Trennung und Scheidung
Für Kinder und Jugendliche, die es gewohnt waren, mit Mutter und Vater zu leben, bedeutet eine Trennung ihrer Eltern zumindest mittelfristig den Zusammenbruch ihrer vertrauten Welt. Auch wenn die Entscheidung, sich zu trennen, bei den Erwachsenen liegt, so brauchen die betroffenen Kinder in dieser Zeit ganz besondere Unterstützung.
Linkshändigkeit
Schon vor der Geburt steht fest, ob ein Kind die Anlage zur Links- oder Rechtshändigkeit hat. Für Eltern ist es daher von Anfang wichtig, beide Varianten in Betracht zu ziehen. Es ist nicht wesentlich, ob ihr Kind linkshändig oder rechtshändig ist, wohl aber ist es bedeutend für die Entfaltung seiner Potenziale, dass es die angeborene Händigkeit lebt.
Von der Überbehütung zum Loslassen
Es gibt Eltern, die „scheinbar“ alles tun für ihre Kinder. Sie sind immer da und helfen, wo sie nur können. Aber genau das kann auch zum Problem werden. Kinder können nicht lernen, selbst mit Herausforderungen und Problemen umzugehen, wenn ihre Eltern das immer für sie tun.